Thessaloniki

TAG 1

Für unsere Verhältnisse haben wir schon lange im Voraus diese Reise gebucht. Desto grösser war dann auch die Vorfreude bei mir! Und nun ist es soweit: wir sind in Griechenland!

Sehr früh um viertel nach vier ging es mit dem Taxi zum Flughafen. Unser Flieger hob wie geplant um sechs Uhr ab und landete etwas mehr als zwei Stunden später und dennoch um kurz nach neun in Thessaloniki. Eine Stunde müssen wir unsere Uhren vorstellen.

Angekommen schnappten wir uns wieder ein Taxi und ließen uns zur Airbnb-Wohnung bringen. Die Fahrt war rasant und zweimal entkamen wir nur knapp einem Auffahrunfall!

Die Wohnung liegt in der oberen Stadt und ist sehr schlicht und spartanisch. Dementsprechend günstig war sie auch! Aber alles, was sonst vielleicht an Wünschen unerfüllt bleibt, wird durch denn unfassbar schönen Ausblick ausgeglichen. Wie so oft wirkt das aber auf dem Foto weniger spektakulär als in echt.

Dies ist nicht das Haus 🙂 aber schräg gegenüber liegt die Wohnung.

Der Ausblick! Wenn es mal nicht diesig in der Ferne ist, soll man sogar bis zum Olymp schauen können.

Nach der Wohnungsübergabe und nachdem wir uns etwas eingerichtet hatten, machten wir uns auf den Weg runter ans Wasser.

An jeder Ecke findet man eine Kirche und es lässt sich gut erahnen, wie sehr sie zum Alltag hier dazu gehören.

Der Galerius-Bogen ist der Rest eines antiken Triumphbogens, welcher 306 errichtet wurde und ursprünglich das Eingangstor zum kaiserlichen Palastbezirk bildete. Der Bogen ist mit einem sehr interessanten Mamorrelief umspannt.

Am Wasser entlang, übrigens hier der Thermäische Golf, verläuft eine breite Uferpromenade, auf welcher neben Touristen auch sehr viele Einheimische anzutreffen sind. Sie sitzen auf den Bänken und reden oder lesen Zeitung oder angeln.

Die Promenade verläuft drei Kilometer lang und beginnt am Weißen Turm.

Der weiße Turm ist gar nicht weiß! Er ist 35m hoch und wurde im 15 Jahrhundert als Teil der Hafenmauern errichtet. Wir werden ihn bestimmt noch von innen besichtigen.

Wir rasteten kurz auf einer Bank und gingen dann weiter am Wasser entlang bis zum Platia Aristotélous. Dies ist laut meines Reiseführers der Haupt- und Prachtplatz der Stadt und grenzt unmittelbar ans Meer. Direkt hinter dem Platz war aber für uns das eigentliche Highlight: hier wurde musiziert und zwar auf sehr moderne und lebensfrohe Art mit allerlei Blasinstrumenten und Schlagzeugelementen. Lange verweilten wir.

Schließlich ging es weiter zu einem Supermarkt, in welchem wir ein paar Dinge fürs Abendbrot kauften und dann weiter zu einem Bäcker, um uns mit dem hier typischen Weissbrotzeug einzudecken.

Auf dem Weg zurück zur Wohnung legen wir im Dirty Vegan eine Mittagspause ein.

Der Laden liegt gleich neben der Rotonda, die wir ja vielleicht auch noch besuchen.

Neben Kirchen sieht man genauso oft Hunde und Katzen in den Straßen. Während die Hunde meist doch irgendjemanden gehören, scheinen die Katzen, wie schon in Athen Gemeinbesitz zu sein und alle kümmern sich irgendwie um sie.

Auf dem doch auch durchaus steilen Weg wieder nach oben verliebe ich mich in das ein oder andere Häuschen.

In der Wohnung angekommen ruhen wir erstmal aus. Das frühe Aufstehen macht sich bemerkbar!

Anschließend gibt es auf dem Balkon ein kleines Vorabendbrot. Alles schmeckt so lecker!

Schließlich gehen wir nochmal los und zwar diesmal nach oben. Nach kurzen Treppensteigen treffen wir auf die alte Stadtmauer. Die Stimmung ist hier sehr schön. Umso später der Abend desto mehr junge Leute besiedeln die Mauern und schauen aufs Meer hinaus.

Wir laufen an der Mauer entlang und schließlich zur kleinen, vom Reiseführer empfohlenen Kirche Ósios David. Es gibt eine kleine, sehr stimmungsvolle Gartenterasse. Hier verweilten wir erstmal und genossen die Ruhe und den weiten Blick. Dann gingen wir kurz in die sehr kleine Kirche und bestaunten die Deckenbemahlung und die Ikonen.

Die Kirche wurde im 5. oder 6. Jahrhundert erbaut und von den Türken später „umgebaut“.

Ich habe hier nicht fotografiert, da auch einige Gläubige in der Kirche und davor waren und es mir nicht passend erschien.

Danach schlenderten wir wieder nach Hause und aßen noch etwas und gingen früh ins Bett, während unten in der Stadt die Fußballfans ihren Sieg feierten.

Ach übrigens ist in Deutschland zwar Ostersonntag, hier aber erst eine Woche später!

TAG 2

Die Nacht war unruhig: grölende Fußballfans, schreiende Katzen und jaulende Motorräder hielten mich wach. Aber würde ich Stille haben wollen, könnte ich auch zu Hause bleiben; letztendlich sind diese ungewohnten Geräusche auch Urlaub und Welt kennenlernen!

Nach einem Frühstück, welches hauptsächlich aus Obst bestand und natürlich Weißbrot und Oliven, machten wir uns auf den Weg in die Unterstadt. Statt rechts abzubiegen vor der Tür, wählten wir die Linke Richtung und sahen so mehr von der Stadt.

Immer wieder gibt es diese beeindruckenden Kirchen zu sehen, die sich zwar auf den ersten Blick alle gleichen, auf den zweiten dann aber doch sehr eigen sind.

Unser Ziel an diesem Morgen waren die Märkte: Der Vláli-Markt und die Modianó-Markthalle, später auch der Vatikióti-Markt.

Wir waren zweimal an diesem Tag auf den Märkten. Beim ersten Mal waren wir so geflasht, dass wir nur Erdbeeren kauften und weitergingen. Beim zweiten Mal kauften wir dann noch Gemüse und Oliven.

Die erstbesuchten Märkte haben von Montag bis Samstag geöffnet und was in Berlin Richtung unverpackt einkaufen hipp ist, ist hier uralte Alltäglichkeit!

Die Fleisch und Fischstände waren nicht nur für uns Erwachsene, die wir uns auf pflanzlicher Basis ernähren eine echte Herausforderung. Auch die beiden Mitbewohnerinnen wussten bald nicht mehr, wie den Blick abwenden und wodurch am besten atmen 🙂

Umso erholsamer und von den Farben beeindruckender war dann die Gemüse- und Obstecke!

Nach dem Markt legten wir einen kleinen Zwischenstopp mit Kaffee und Sesamring und Erdbeeren an einer Straßenecke ein.

Schließlich ging es weiter zum Ladádika-Viertel. Das befand sich noch im Dornröschenschlaf und wird wohl gegen Abend erst richtig wach. Für uns war das aber genau richtig.

Das Viertel war ursprünglich das alte Gewerbeviertel der Olivenhändler. Leider gibt es daran keine Erinnerung im Straßenbild, also keine Olivenholzsachen oder so, zumindest haben wir sie nicht entdeckt. Aber Cafés und Restaurants gibt es noch und nöcher und die Gebäude haben einen schönen Charme.

Von hier aus ging es weiter Richtung Weißer Turm und daran vorbei zur Statue Alexander des Großen, der hier auf seinem Pferd thront oder besser gesagt, so aussieht als würde er gleich zur nächsten Eroberung aufbrechen. Hier verweilten wir und genossen die Sonne und den Gesang samt Gitarrenspiels eines älteren Griechen. Definitiv einer meiner Lieblingsorte in Thessaloniki – aber ich war schon in der Schulzeit ein großer Fan eher von seinem Pferd aber irgendwie dadurch auch von Alexander 🙂

Nach der kleinen Pause ging es weiter zum Byzantinischen Museum.

Dies ist, wie ich finde, ein sehr angenehmer Bau, in dem ich gern verweilte und mir die Ausstellungsstücke anschaute.

Dann ging es am Platia CH.A.N.TH. vorbei zum leckeren Essen in The Saints Stores.

Danach ging es, wie oben schon geschrieben, erneut zum Markt, diesmal an der Agia Sofia vorbei.

Und anschließend wieder in die Wohnung,

wo wir uns ausruhten, So ziemlich das gleiche wie am Vorabend aßen und dann den Tag mit Kartenspielen auf dem Balkon ausklingen ließen. Dabei konnten wir den Hafen und ein einfahrendes Schiff samt Lotsenschiffe und die einfliegenden Flugzeuge beobachten. Mir macht sowas ja sehr viel Freude.

TAG 3

Diese Nacht war viel besser, aber geträumt haben wir alle sehr intensiv. Ich hatte beim Blick aus dem Fenster Regen erwartet, aber auch wenn die Sonne nicht voll schien, versprach es dennoch ein guter Tag zu werden. Der Olymp zeigt sich uns aber nach wie vor nicht!

Nach einem Frühstück mit Brot, Oliven und Orangen machten wir uns auf den Weg.

Wir wollten an der Stadtmauer entlang bis zum Hafen laufen.

Dafür ging es erstmal treppauf bis zum schon am ersten Tag entdeckten Mauerstück. Hier gingen wir dann innerhalb der Mauer nach rechts und wechselten beim nächsten Durchgang auf die Außenseite. Einmal noch ging es auf die Innenseite und dann folgten wir der Mauer auf der Außenseite bis zum Hafen hinunter.

Manchmal verschwand die Mauer und wir glaubten schon den Weg verloren zu haben, aber dann tauchte sie wieder auf.

Auf diesem Weg konnten wir vielfältige Eindrücke der Stadt erleben.

Und natürlich die Stimmung dieser gut erhaltenen Mauer! Der Blick auf die Stadt und aufs Meer ist für mich jedes Mal ein Ereignis.

Die Mauer, wie wir sie heute sehen, stammt aus dem byzantinischen Zeitalter. Der Weiße Turm bildete früher einen der Eckpunkte. An einigen Stellen könnte ich auch gut sehen, dass die Mauer nach wie vor alt von neu trennt.

Wie sie nach wie vor zwischen all den Häusern steht und steht und steht fand ich ganz schön beeindruckend.

Schließlich kamen wir unten an und verließen die Mauer! Ein wirklich sehr schöner Spaziergang.

Im Anschluss schauten wir uns den alten Hafen von Thessaloniki an. Hier faszinierte mich vor allem der Blick auf die Promenade, so dass ich den Hafen an sich gar nicht fotografierte. Aber als Hafenromantikerin wusste ich die Atmosphäre dort sehr zu schätzen. So verweilten wir hier auch eine ganze Weile. Ich bestaunte das Meer 😉, der Mitbewohner filmte interessante Oberflächen ab und die Mitbewohnerinnen drehten Tiktoks und nahmen Instagram-Material auf!

Dann ging es weiter die Promenade entlang zum Weißen Turm. Der Besuch hier ist im Kombiticket, welches der Mitbewohner sich im Byzantinischen Museum gekauft hatte, mit drin. Die Mitbewohnerinnen und als Studentin mussten nichts bezahlen. Also stiegen wir den Turm empor und genossen die Aussicht.

Solche Momente erfüllen mich ja mit Befriedigung: wenn ich erst von der einen Seite auf etwas schaue (siehe Foto oben) und dann von der anderen Seite einen Blick auf das ganze werfen kann, wie hier beim Blick zurück auf den alten Hafen.

Auf dem Weg nach unten schauten wir uns die Ausstellung an. Wer dazu Informationen braucht, tut gut daran, sich so ein Audiogerät auszuleihen, denn alle Beschriftungen sind auf Griechisch. Ich war völlig zufrieden damit, jeden Winkel des Turmes zu erkunden und mir die Bilder anzuschauen, sowie den Tonaufnahmen zu lauschen.

Immer wieder tauchen drei Ereignisse auf, die die Stadt geprägt haben:

Das Feuer vom 18. August 1917, welches drei Tage lang wütete und große Teile der Unterstadt zerstörte, wodurch viele, viele Menschen obdachlos wurden und Thessaloniki quasi neuerbaut werden musste.

Der Bevölkerungsaustausch 1923 zwischen Griechenland und der Türkei. Die meisten Muslime mussten Griechenland verlassen und über eine Million Griechen kamen nach Griechenland, auch wenn sie kulturell viel stärker türkisch geprägt waren. Es scheint wohl eher eine von beiden Seiten abgesegnete Zwangsvertreibung gewesen zu sein.

Die deutsche Besetzung von 1941 bis 1944. Noch 1912 lebten 80.000 Juden in Thessaloniki und machten damit die Hälfte der Bevölkerung aus. Die Deutschen zerstörten dann, wie überall, wo sie wüteten, das jüdische Leben der Stadt.

Nach der Besichtigung des Weißen Turms machten wir eine Essenspause bei Alexander dem Großen.

Beim Essen beobachteten wir die Hunde, von welchen wir an diesem Tag viele herumliegen und – laufen sahen; diesmal herrenlos.

Wir gingen dann zu einer Touristeninformationsbox, da wir im Internet nicht wirklich herausfinden konnten, wie wir mal ins Umland kommen können. Leider half uns das auch nicht viel weiter. Es scheint ohne Auto eher kompliziert und teuer zu sein, das Umland zu entdecken.

Wir machten uns wieder auf den Aufstieg zu unserer Wohnung. Zufälliger Weise gingen wir an den Mauerresten auf dieser Seite empor.

Auf dem Weg machten wir noch einen Abstecher und schauten uns den Friedhof an.

Da das Wetter nun doch sehr drückend war und die Treppen nicht weniger steil, machte ich sehr, sehr langsam, um keine Migräne heraufzubeschwören.

Dann ruhten wir erstmal zwei drei Stündchen aus.

Anschließend gingen die eine Mitbewohnerin und ich an wunderschönen Rosen entlang zum nahegelegenen Supermarkt einkaufen.

Dieser liegt im Kástra-Viertel, welches uns mit seiner dörflichen Atmosphäre gut gefällt.

Anschließend kochte ich Abendbrot, was auf dem merkwürdigen und teilweise nicht funktionierenden Herd eine kleine Herausforderung war, mich aber auch sehr undeutsch fühlen ließ.

Mit einem letzten Blick vom Balkon endet auch dieser Tag.

TAG 4

Mit jeder Nacht schlafe ich besser! Heute Morgen gab es mal Müsli zum Frühstück und dann ging es auch schon los.

Wir liefen von der Wohnung aus schräg rechts nach unten und hielten als erstes beim Alaza Imaret. Dies war in der osmanischen Zeit eine Art Armenhaus und wurde 1484 gegründet.

Am Yeni Hamam vorbei ging es dann zur Kirche Ágios Dimítrios und hier auch mal hinein.

Dimitrios ist der Schutzpatron der Stadt. Er soll um 303 in den Thermen, die nun unter der Kirche liegen, durch Lanzenstiche ermordet worden sein.

In der Kirche findet sich auch eine Reliquie des Heiligen. Orthodoxe Christen aus aller Welt pilgern zu ihr.

Unter dem Altarraum kann man die Krypta anschauen und den Ort der Ermordung.

Ich finde es beeindruckend, wie die Menschen mitten in ihrem Alltag in die Kirche gehen, sich vor einer Ikone bekreuzigen, sie küssen und ihre Stirn dagegen lehnen, vielleicht noch schnell eine Kerze anzünden und dann wiederum ihren Alltag schlüpfen.

Über Haupt erscheinen mir die Kirchen viel üppiger und chaotischer. In dieser Kirche allein gibt es so viele Ecken und soviel zu sehen.

Wie sich der christliche Grundgedanke mit all dem Prunk vereinbaren lässt, bleibt mir nach wie vor ein Rätsel.

Wir gingen dann am Römischen Forum vorbei zum Jüdischen Museum.

Hält man sich vor dem Römischen Forum rechts und dann wieder links, gelangt man in die Trödelstrasse. Jeder Laden hier ist voller Trödel, Möbel und alten, alten Klamotten.

In der Straße des Museums wurden gerade Bauarbeiten mit dem Presslufthammer durchgeführt und es ging nur durch einen kleinen Eingang zum Museum. Den hätten wir fast übersehen, aber die Bewachung des Gebäudes ließ uns darauf schließen, dass es da wohl reinging. Unsere Rucksäcke wurden kontrolliert und dann dürften wir hinein. Im Museum ist fotografieren nicht erlaubt.

Gleich zu Beginn erwarten einen zwei riesige Tafel mit all den Namen der ermordeten Juden darauf. Hier fühlt es sich in kleinster Weise gut an, deutsch zu sein!

Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet sieben Euro, für Kinder und Studenten ist er frei.

Das Museum befindet sich in einer alten Stadtvilla und auf zwei Etagen sind vor allem Fotos aber auch Gegenstände ausgestellt.

Eine Bilderstrecke mit sehr vielen Infos in Griechisch, Englisch und Hebräisch führt durch die Jahrhunderte jüdischen Lebens in Thessaloniki.

Das Museum wirkte sehr voll, aber dennoch war die Atmosphäre nicht drängelnd oder so. Also ein durchaus zu empfehlender Ort bei einer Thessalonikireise.

Wir machten uns danach auf den Weg wieder mal an der Promenade entlang zum Archäologischen Museum. Da das Kombiticket für die Museen heute auslief, wollten wir da noch hin.

Unterwegs stärkten wir uns mit einem Sesamring. Die Sesamringverkäufer würde ich mir auch in Berlin wünschen – die sind einfach zu lecker!

Das Archäologische Museum hatte ich mir von den Exponaten her spannender vorgestellt. So richtig vom Hocker gerissen hat es mich nicht. Nur die Mosaike und ein paar Schmuckstücke fand ich interessant.

Nach den Museen kam nun der Magen zu seinem Recht. Auf dem Weg zu einem veganen Falafelladen liefen wir an einer Straße entlang, die wir als Jugendliche früher als die hippeste für uns empfunden hätten: coole Second-Hand-Läden und hier und da auch was mit Musik. In ein zwei Läden stöberten wir kurz herum.

Schließlich ging es zu Simply Falafel. Hier kann man sich nach Baukastenart seine Falafel zusammenstellen lassen. Es war sehr, sehr lecker und einer idealer Zwischensnack.

Für uns ging es dann mit einem kurzen Stop im Supermarkt zur Mittagspause ins Appartement.

Auf dem Weg dorthin merke ich, wie sehr mir dieses Viertel, Ano Póli, gefällt und nach ein paar Tagen nun auch etwas Vertrautes hat.

Vor allem die hier und da auftauchende Stadtmauer hat es mir echt angetan.

Nach der Mittagsruhe gab es einen kleinen Snack

und dann sind die Mitbewohnerinnen mit mir losgezogen, um das Kástra-Viertel über uns zu erkunden.

Soviel Natur lässt sich ja in Thessaloniki nicht finden, in der Hinsicht hatte Athen auf jeden Fall mehr anzubieten, aber hier oben blühen die Blumen auf wunderschönste Art und Weise.

Schließlich kamen wir zum Eptapirgío.

Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1989 wurde dieses Gebäude als Gefängnis genutzt. Dieses kann man auch zu Teilen noch besichtigen. Da aber für heute schon alles zu war, liefen wir einmal um das Gebäude herum, was auch schon für viele schöne Eindrücke sorgte.

Schließlich machten wir uns wieder auf den Weg nach unten. Im kleinen Shop neben der Mauer wurden die Mitbewohnerinnen mit Eis und frisch gepressten Orangensaft versorgt und blieben dann noch beim Aussichtspunkt sitzen, während ich in die Wohnung ging und dann irgendwann wieder abenteuerlich kochte.

Es gab so ziemlich das Gleiche wie gestern und erfüllt von einem weiteren Tag ging wir zu Bett.

TAG 5

Zum Beginn des Tages schlendern wir ein paar Stufen hinunter zu einem kleinen Café,

welches zur Pension Little Big House gehört und frühstückten dort.

Anschließend stiegen wir wieder hinauf und zwar ganz hinauf wieder bis zum alten Gefängnis. Diesmal hatte es offen und wir konnten eine Runde darin drehen und uns die alte Festung und Reste vom Gefängnis anschauen.

Es ist schon eine merkwürdige Vorstellung, dass man als Mensch über einen langen Zeitraum so lebt.

Die teilweise beklemmende Stimmung wurde durch die Katze ausgeglichen. Für mich immer wieder ein Grund zum Staunen, wie Katzen das schaffen!

Nach einem letzten Blick über die Stadt liefen wir hinunter bis zum Wasser. Hier liefen wir vom Stadtkern weg in bis zur Philharmonie.

Heute war es noch diesiger als die Tage davor.

Da mir Gerda dazu einen Kommentar schrieb, weiß ich nun, dass wohl der Saharasand daran Schuld hat. Eine sich sehr merkwürdig anfühlende Vorstellung.

Zwischendurch klarte es aber immer mal auf und die Sonne schien. Ansonsten war das Wetter er dumpf und schwül.

Nachdem wir einmal die Philharmonie umkreisten, gingen wir zum Elephant in the Room, den ersten veganen Restaurant der statt. Dies war für mich der beste Restaurantbesuch der Stadt: die Menschen war sehr freundlich, die Musik gut, die Stimmung angenehm und das Essen so lecker und dabei noch Griechisch angehaucht! Große Empfehlung!!! Die Besitzerin ist übrigens Deutsche. Also feierten wir mit diesem leckeren Essen unseren letzten Tag in Thessaloniki und meine bestandene Semesterprüfung.

Nach dem üppigen Mahl schleppten wir uns ein letztes Mal den aber hinauf in die Wohnung zur Nachmittagsruhe. Am Abend ging es dann nochmal zu dem wenige Meter entfernten Vlatades Kloster.

Dies ist das einzige noch aktive Kloster der Stadt. Da es hier Gründonnerstag ist, war einiges los.

Es ist ein schöner und ruhiger Ort mit einer tollen Aussicht über die Stadt und mit Pfauen in einem Käfig.

Nach einem kleinen Einkauf beim Bäcker ging es dann zurück in die Wohnung und zur Nachtruhe.

Damit endet der letzte Tag in Thessaloniki.