Zadar

Ja – kaum wieder in Berlin angekommen, geht es schon in den nächsten Urlaub. Aber es fühlt sich auf dem Weg zum Flughafen gar nicht so an. Ich habe eher das Gefühl in eine Art Heimat zu fahren.

Das fünfte Mal bin ich nun seit Mai 2016 in Kroatien. Ich weiß, was mich erwartet, kenn mich aus und versteh schon einiges und kann ein bisschen kroatisch sprechen.

Ich fahre in mein Lieblingsland und das fühlt sich so gut an!

Aber vor dem Losfahren kam natürlich das Packen.

Es wird eine kurze Reise: mit An- und Abfahrt vier Tage.

Das Packen ging ziemlich schnell und schon konnte es losgehen.

In Zadar war ich bisher noch nie und war schon ganz gespannt, wie mir diese Stadt nach Split und Pula gefallen wird.

Es ist so angenehm hier anzukommen: der Flughafen ist miniklein und überschaubar, wie auch in den anderen Städten steht ein Bus direkt vor der Tür, der einen in die Stadt bringt für einen kleinen Preis (25 Kuna = ca. 3,80€) und die Tickets kann man bequem beim Fahrer kaufen.

Als der Bus voll war, ging es los.

Wir stiegen an der zweiten Station direkt neben der Altstadt aus. Ich hatte im Vorfeld eigentlich nichts übe Zadar gelesen. Aber die Altstadt war nun wirklich alt, das könnt eich auf den ersten Blick erkennen. Wir gingen einmal quer hindurch zum Meer.

Es ist dies hier kein offenes Meer, sondern viele Inseln sind vorgelagert.

Das Wetter war nicht so bombe, aber irgendwie ist selbst schlechtes Wetter hier angenehmer als in Deutschland.

Wir liefen am Wasser entlang bis zu unserem Airbnb Appartement. Die Stadt hat uns sofort in ihren Bann gezogen. Irgendwie ist sie eine Mischung aus Pula und Split. Sie ist auch so abgerockt an einigen Stellen wie Pula und wirkt dadurch ganz echt und nicht so stritzimässig. Dann hat sie aber auch viele kleine Gassen, alte Gebäude, hier und da ne Palme und strahlt einfach dieses schöne mediterrane Gefühl aus.

Wir kamen gegen drei bei der Wohnung an und waren wir bis jetzt schon begeistert, strahlten wir beim Anblick des Hauses und der Wohnung um so mehr.

Direkt vor unserem Fenster über die Straße ist das Meer. Jetzt, wenn ich diesen Text im Bett liegend schreibe, höre ich es rauschen.

Nachdem wir ausgepackt hatten, gingen wir zum 10 Minuten entfernten Center und kauften bei Spar ein. Auch das Einkaufen geht hier viel angenehmer von statten als zum Beispiel in Thessaloniki. Irgendwie ist alles geordneter und es gibt gerade für eine pflanzenbasierte Ernährung viel mehr Möglichkeiten.

Alt und neu trifft bei der Architektur immer wieder aufeinander und mir gefällt dieser Bruch. In der Luft hing die ganze Zeit über dieser besondere Geruch, den ich sehr mag und der mich an irgendetwas erinnert. Vielleicht kommt er von dieser Art BaumBusch, der grade überall hier blüht.

Wieder in der Wohnung aßen wir etwas und gingen nochmal am Wasser entlang.

Unser Ziel war die Wasserorgel, auf die wir uns schon besonders gefreut hatten. Wir liefen durch die Altstadt bis zur Spitze der Altstadt. wir sahen auffallend viele festlich gekleidete Menschen. Anscheinend war dies ein bevorzugter Tag, um ihn als Hochzeitstag zu wählen. Hier und da konnten wir auch fröhlich Feiernde und Musizierende hören.

Ich schreibe morgen etwas zur Geschichte der Stadt, dafür bin ich jetzt zu müde, aber nur soviel zur Orgel: unter den Steinstufen am Wasser sind orgelpfeifenartige Röhren eingebaut. Immer wenn das Wasser den Wind hindurch drückt, tönt es.

Es ist ein sehr schöner Ort hier an der Spitze. Leider fing es dann an zu regnen und wir gingen zurück zur Wohnung. Ziemlich nass und mit platschenden Schuhen kamen wir hier an.

Nun hoffen wir mal, dass die Schuhe bis morgen trocken werden und das Wetter es gut mit uns meint.

Tag 2

Das Wetter war nicht gerade gut, als wir aufwachten, die Schuhe immer noch nass und unsere Stimmung nicht wirklich gut.

Daher dauerte es etwas, bis wir in die Puschen kamen und losgingen.

Wir liefen unentschlossen am Meer entlang, die ganze Promenade runter. Diese war bevölkert von den Läufern des Wings for Life World Run, die bei lauter Musik aufgeregt herumhüpften.

Alles war voll, laut und es nieselte. Nicht grade geeignet, um die Stimmung zu heben. Wir liefen einmal über die Brücke, die die Altstadt mit dem neuen Teil der Stadt verbindet und dann gleich wieder zurück. Schließlich fanden wir in der Altstadt ein Café, in welchem wir mit zwei Americano verweilten. Dann entschlossen wir uns, die beiden Parks zu erkunden, was sich als sehr gute Idee herausstellte. Zuerst gingen wir in den „Perivoj Vladimira Nazora u Zadru“ und liefen auf einem Weg oberhalb der Stadt entlang.

Dann wechselten wir die Strassenseite und gingen durch das Tor in die Altstadt und dann gleich links durch einen Hauseingang

zum „Queen Jelena Madijevka Park„.

Die Stimmung hatte sich gebessert und wir beschlossen zum Busbahnhof zu gehen und dort einen Bus nach Nin zu nehmen. Der Weg zum Bahnhof führte direkt an der Rennstrecke vorbei, so dass wir in diesen Genuss auch noch kamen :).

Der Bus sollte erst kurz vor halb drei fahren, so dass wir noch eine Stunde Zeit hatten.

Diese verbrachten wir lesend, schauend und essend.

Mit dem Bus ging es dann in einer knappen halben Stunde nach Nin. Der Bischof, der in Split vor dem Palast steht und einen goldenen Zeh hat, weil daran reiben Glück bringen soll, kam aus Nin.

Der Ort liegt an einer Lagune und die Altstadt ist eine Insel mit Brücken zum Festland.

Wir liefen erst einmal an der Küste entlang und waren fasziniert von der Naturkraft, die wir hier erlebten.

Wind, Meer und Berge! Wir wurden tüchtig durchgepustet und schlugen dann den Weg zur Altstadt ein. Hier gingen wir zur angeblich ältesten Kathedrale der Welt.

Es war eine sehr schöne Stimmung im Innern.

Anschließend spazierten wir durch das süße Örtchen und kauften in einem Olivenshop Olivenöl, einen Olivenaufstrich und eine Olivenholzschale.

Es gibt hier auch die Zwillingsstatue zu der in Split.

Anschließend ging es wieder zum Bus und in Gesellschaft von sechs Aachenern, die 40 min. lang überlegten, welche Reisen sie in den letzten zwölf Jahren gemacht hatten, warten wir auf dessen Ankunft. 17 Uhr ging es dann los und 40 min. später waren wir wieder in Zadar.

Hier machten wir noch einen Abstecher in den Konzum und versorgten uns mit Pizza und Chips für den Abend.

Passender Weise hatte es wieder angefangen zu regnen. Wir warteten erst, gingen dann aber doch los und kamen wieder völlig durchnässt in der Wohnung an.

Da wir aber jetzt wissen, wie und das die Heizung funktioniert, wird das Zeug wohl bis morgen trocken sein.

Als wir in der Waren, ging dann draussen richtig die Luzy ab und es gewitterte.

Die Parks und Nin hat uns den Tag gerettet – hoffentlich wird morgen das Wetter etwas besser!

TAG 3

Ich wachte um sechs das erste Mal auf und hörte den Regen und dachte: och nöh!

Dann schaute ich aus dem Fenster und war verzaubert.

Das sah so wunderschön aus und wie von einer anderen Welt.

Als ich das nächste Mal wach wurde, war der Himmel bedeckt aber es hatte aufgehört zu regnen.

Wir machten uns kurz nach zehn auf den Weg zum Busbahnhof und kauften Tickets nach Starigrad – Paklenica.

Während der 40 minütigen Fährt konnte ich sehen, wie vielfältig die Landschaft dieses Landes ist. Ich kann dieses tiefe Gefühl der Zufriedenheit und Dankbarkeit, die mich in diesen Augenblicken erfüllen, kaum in Worte fassen. Kroatien ist einfach mein Herzensland!

Schließlich stiegen wir in einer kleinen Siedlung aus und folgten den Schildern zum Nationalpark Paklenica. In diesem Park wurde eine Grosszahl der Winnetou Filme gedreht und ich fühle mich an Sonntagnachmittage meiner Kindheit erinnert.

Kurz vor dem Eingang des Parks liefen wir durch ein kleines Dörfchen, das wie aus der Zeit gefallen scheint.

Der Eintritt zum Park kosten umgerechnet 4€ und für deutsche Verhältnisse ist das ein Witz.

Wir biegen gleich nach dem Eingang links über die Brücke zur kleinen, alten Mühle ab und folgen dann dem Lehrpfad.

So ging es immer weiter und später immer höher. Als wir an dem letzten Parkplatz vorbei kamen, wurde auch die Anzahl der Wanderer größer und immer öfter könnte man Kletterer an den Bergwänden hängen sehen.

Wir waren knappe vier Stunden unterwegs und es war teils anstrengend aber immer sehr schön und beeindruckend und so wohltuend in der Natur zu laufen.

Rechtzeitig zur Abfahrt des Busses waren wir an der Haltestelle. Nur leider kam kein Bus und auch der eine Stunde später kam nicht. Langsam wurden wir nervös. Es war kalt und es gab solch heftige Windböen, dass wir mehrmals dachte, dass uns das Wartehäuschen um die Ohren fliegt. Dutzende von Wohnmobilen führen vorbei, aber kein Bus – weder in die eine noch in die andere Richtung.

Schließlich fuhr ein Taxi an der Haltestelle vorbei, bremste und ätzte zurück.

Vom Fahrer erfuhren wir, dass die Busse nicht fahren können, weil auf der einen Brücke zu starker Wind ist und er gerade einen Fahrgast aus Zadar deswegen hierher gefahren hatte und uns für einen guten Preis zurücknehmen kann, da er die Stecke ja eh fahren muss.

Wir dankten dem Schicksal / Zufall und stiegen in den warmen, modernen und sehr bequemen BMW ein.

Wir wurden direkt bis vor die Haustür kutschiert und zu Haus ging ich erstmal ins Bett, um mich wieder aufzuwärmen.

Es war ein sehr erfüllter Tag und einmal mehr weiß ich: sobald wie möglich, möchte ich hier länger sein können.