Athen

SAMSTAG – ANREISE

Nach knapp 3 Stunden Flug kamen wir 21Uhr (Ortszeit) in Athen an. Sobald wir das Flughafengebäude verlassen hatte, roch ich die so andere Luft! Es war angenehm warm und wir reihten uns in die sich zügig bewegende Schlange ein bei den Taxis ein.

Im Taxi ging es dann mit offenen Fenstern im rasanten Tempo zu unserer Airbnb Wohnung. Während der Fahrt spüre ich Dankbarkeit darüber, dass ich hier sein darf. Ich fühle mich stolz und stark, denn ich bin hier, weil ich mir das alles erarbeitet habe und nicht aufgegeben habe! Die Stadt leuchtet mit vielen Lichtern. Ich bin glücklich.

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Unser Host Eleni ist sehr nett und zeigt uns alles. Wir gehen noch einmal los auf der Suche nach Essen, aber kommen irgendwie nicht zu einem Ergebnis und gehen daher wieder zurück und ins Bett.

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SONNTAG – TAG 1

Am Sonntag stehen wir früh auf und verlassen die Wohnung gegen 9 Uhr. Direkt neben der Wohnung liegt der Filopappou. Am Rand desselben laufen wir Richtung Akropolis. Dann schlendern wir durch die Strassen der Plaka. Schließlich landen wir am Monastraki-Platz und schauen uns die Flohmarktstände an.

Wir wollen einen kleinen Biomarkt mit Café aufsuchen, der in Exárchia liegt.

Auf dem Weg dorthin streifen wir kurz  das Viertel Psirrí.

Leider hat er geschlossen  und so drehen wir um und laufen wieder Richtung Wohnung. Auf dem Weg legen wir noch eine Kaffeepause ein.

Dann kaufen wir etwas ein und machen zu Hause Mittagspause bis 15Uhr.

Am Nachmittag laufen und klettern wir auf den Filopappou und laufen dann zur Pnyx. Hier ist es soooooo schön!

 

Wir laufen noch ein bisschen durch das Viertel Thisío und schlendern dann durch die Strassen zum Vegan Beat. Hier essen wir lecker und griechisch angehaucht vegan. Der Koch ist sehr nett und entspannt und erzählt uns, dass der Oregano, denn wir essen aus dem Garten seines Vaters stammt, der in den Bergen wohnt.

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Anschließend gehen wir zurück zur Wohnung und fallen müde ins Bett. Auf dem Rückweg laufen wir am Tempel des Olympischen Zeus und einem alten Schwimmbad vorbei.

 

MONTAG – TAG 2

Wir standen früh auf, um möglichst zeitig an der Akropolis zu sein. Halb neun standen wir am Ticketschalter und schafften es, dadurch immer ein kleines Stückchen der Hitze und den Menschenmassen voraus zu sein!

Der Akropolisbesuch war schön, wobei ich weniger an den Gebäuden Gefallen fand als an den Gesprächen, die sie auslösten 😉 !

Sobald wir diesen antiken Ort betraten, kam schnell der Gedanke auf, dass dieser Ort letztendlich von sehr vielen Sklaven errichtet wurde, die selbst dann natürlich nicht die Vorteile, die sich aus den Bauten ergaben, nutzen konnten. Wir Menschen vergessen und verschweigen diese Aspekte unserer Geschichte nur zu gerne.

Ein anderer Aspekt der Gespräche drehte sich um Athen als Wiege der Demokratie und wohin der Weg für uns in Deutschland seither geführt hat.

Vertieft in diese Gespräche schlendert wir über und um den Berg herum und natürlich entstanden auch jede Menge Fotos, denn die Ästhetik des Ganzen ließ uns natürlich nicht kalt 😉

Hier ein paar davon:

Anschließend ging es ins Akropolis Museum, das mir sehr gefiel. Ich ließ mein Handy an der Garderobe, weil ich mich ganz drauf einlassen wollte.

Auch hier lagen wir eine Nasenlänge vor den Besucherströmen und sowohl das Gebäude an sich als auch die Ausstellungen waren sehr beeindruckend und wunderbar sinnig mit der Akropolis in Zusammenhang gesetzt.

Anschließend schlenderten wir noch etwas durch die Plaka und dann in Richtung unserer Wohnung zu einem veganen Restaurant.

 

Danach ging es zur Mittagspause in die Wohnung. Am Nachmittag liefen wir dann zum Syntagma Platz und von dort die Stadiou entlang in einem Bogen nach Akadimia. Weiter ging es zum Lykabettus, der höchsten Erhebung im Stadtzentrum. Um einige Ecken machten wir lieber einen Bogen, da hier anscheinend die Dealer Athens ihrem Geschäft nachgingen.

Ob der Hitze war ich ganz schön fertig und daher nahmen wir die Standseilbahn den Berg hinauf. Oben angekommen war ich auf der ekligsten Toilette der ganzen Reise und sah anschließend einen sehr schönen Ausblick. Da aber jede Menge Menschen die gleiche Idee hatten, blieben wir nur kurz und machten uns in der Abendstimmung an den Abstieg.

Am immer kühler werdenden Abend und mit immer mal möglichen Blick auf den Sonnenuntergang machte der Nachhauseweg richtig Spass.

DIENSTAG – TAG 3

Der Tag startete mit einem Gang durch die Anafiotika. Dieser Teil der Stadt liegt gleich neben der Akropolis und gehört zum Stadtteil Plaka. Hier haben sich Mitte des 19. Jahrhunderts Handwerker angesiedelt, die ursprünglich vor allem von der Insel Anafi kamen. Ein weiterer wunderschöner Ort in Athen.

Sehr faszinierend fand ich aber die Mischung der Inselromantik mit den Graffitis.

 

Anschließend ging es weiter zum Schmuckmuseum, welches auch gleich neben dem Akropolismuseum liegt. Besonders die reguläre Ausstellung mit Stücken von Elias Lalaounis war sehr interessant und inspirierend. Für mich überraschend, da ich mir Schmuck langweiliger vorgestellt hatte 😉 ! Aber er hat seinen Schmuck in Beziehung zu den verschiedenen Menschheitsepochen gestellt und daher war es „mehr als nur“ Schmuck. Fotografiert habe ich aber nur die lustig-schönen Eulen, die Pflanze und den Kettenanhänger, der Fruchtbarkeit symbolisiert. Aber wirklich zu empfehlen dieses kleine, feine Museum, das auch eine schöne Dachterasse hat.

Dann ging es zum Mittagsmahl und zur Mittagspause zurück in die Wohnung.

Erholt ging es am Nachmittag zur Agora. Für mich der zweitschönste Ort der Stadt und ich hätte hier ewig verweilen können. Viel näher als auf der Akropolis fühlte ich mich hier der Zeit und den Menschen der attischen Demokratie. Noch wenn ich jetzt hier Berlin sitzend daran denke, fühlt es sich wunderbar und heimatlich an und ich bekomme gleich Sehnsucht zurück!

Die Agora war der Markt- und Versammlungsplatz der damaligen Zeit. Hier gab es Verwaltungsgebäude und Heiligtümer.

Im Reiseführer wird die Stoa des Attalos als antike Shopping Mail bezeichnet. 1955 wurde sie durch amerikanische Archäologen rekonstruiert.

Eine Pause legten wir an der kleinen Kirche auf dem Gelände ein. Besonders gefielen mir auch all die vielen Muster auf den Steinen.

Über das Gelände laufend und alles entdeckend näherten wir uns langsam dem Tempel. Er ist der besterhaltene Tempel Griechenlands und hat mich sehr verzaubert.

Richtung Ausgang kamen wir noch an Zeus‘ Wohnung vorbei 😉

IMG_6296Der Hunger trieb uns dann weiter und wir liefen zum Restaurant Mama Tierra, das in Exarchia direkt an der Akademias liegt. Hier aßen wir sehr lecker! Wer mehr übers Essen erfahren und sehen möchte, schaut hier nach.

Satt, zufrieden und erfüllt ging es zurück zur Wohnung und so war auch Tag 3 vorbei!

MITTWOCH – TAG 4

Es war sehr heiß in Athen heute. Ein paar Strassen waren gesperrt und man hörte die Demonstranten skandieren. Wir machten einen Bogen um die Innenstadt und liefen zum Museum für kykladische Kunst.

Hier angekommen tranken wir im modernen und ästhetisch gestalteten Museumscafé einen Kaffee. Danach erkundeten wir die Ausstellung.

Besonders fasziniert war ich von der permanenten Ausstellung, also den historischen kykladischen Dingen. Ich konnte mich gar nicht sattsehen an den urtümlichen Formen.

Anschließend machten wir uns auf den doch auch langen Fußweg zurück in unser Viertel und nach einem Stopp fürs Mittagessen im Peas, ging es wieder in die Wohnung zurück, wo wir ausgiebig Siesta machten.

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In den frühen Abendstunden bestiegen wir noch einmal den Filopappou. Es ist so wunderschön hier. Noch jetzt, wenn ich hier in Berlin die Bilder betrachte, stellt sich dieses einzigartige Gefühl von Zufriedenheit und Ganzheit ein, was ich dort oben erlebte. Der Wind weht sanft, ätherische Öle liegen in der Luft, unbekannt anmutende Musik klingt in Wellen herauf und der Blick wandert über den Himmel, über die weißen Häuser zum Meer. Oft kehre ich zum Wohlfühlen an diesen Ort, der nun in meinem Innern als Erinnerung schlummert zurück.

Ein bißchen wehmütig, da morgen die Reise endet, stiegen wir wieder, begleitet von Klaviermusik und Hundegebell, zu unserer Wohnung hinunter und ließen dort den Tag ausklingen.

ESSEN

 

Über die App von HappyCow habe ich schon im Vorfeld Orte herausgesucht, die Essen ohne Tierprodukte anbieten. Ich war erstaunt, wie vielfältig das Angebot dafür in Athen ist.

In der Wohnung haben wir eigentlich gar nicht gekocht und uns von Müsli, Obst, Gemüse und Trash ernährt 😉 !

Einmal am Tag gab es dann aber leckeres und kultiviertes Essen!

Im Vegan Beat gab es wirklich leckere Salate. Hier einmal ein griechischer Salat und ein Salat mit Mango und Aloe Vera und absolut göttlicher „Käsesoße“. Danach kam der gesunde und schmackhafte Burger. Sehr gut das Ganze!!!!

Der Laden ist klein und unscheinbar und liegt in Monastiraki. Ein Typ hinter der Theke, der sich um alles kümmert und uns als aller erstes ein Glas Wasser in die Hand drückte.

Die Speisekarte ist sehr überschaubar, was ich toll finde und wie schon gesagt, das Essen ist richtig gut. Auch das durch die Gewürze und Zubereitung das ganze leicht griechisch angehaucht ist, finde ich super.

 

Der zweite Laden, in dem wir aßen, heißt Peas.

Er lag ganz in der Nähe unserer Wohnung (in Koukaki) und wir waren zweimal hier. Es gab Smoothies, Sandwiches, Burger, Wraps, Salate und lecker Kuchen. Ich hatte beim ersten Mal einen Smoothie, ein Tofu-Sandwich und je einen halben Zitronenkuchen und Cheesecakes und beim zweiten mal so eine Ingwerlimonade und einen Burger. Sehr nette Menschen hinterm Tresen und auch ein sehr kleiner Laden.

 

Mein allerliebster Essensort liegt in Exarchia und heißt Mama Tierra. Hier wird die lokale Küche beibehalten und dabei dennoch auf alle Tierprodukte verzichtet. Dennoch gibt es auch andere vegane Gerichte. Der Laden ist größer als die beiden anderen, aber dennoch eher klein. Er ist sehr stilvoll und angenehm eingerichtet und die Bedienung war zurückhaltend uns Touris gegenüber.

Das Essen war einfach der Hammer!!!!! Wir waren auch hier zweimal zu Gast.

Beim ersten Mal gab es für mich Orangensaft, frittiertes Gemüse und Kebab, der Mitbewohner nahm als Hauptgang Mousakas und als Getränk einen überraschend leckeren hausgemachten Kombucha.

 

Beim zweiten Mal gab es wieder Orangensaft für mich, als Vorspeise ein irrsinnig leckeren Hummus mit Süßkartoffel und dazu Pita und als Hauptgang einen Pad Thai Salat. Der Mitbewohner ließ sich Soutzoukakia schmecken.

Zwischendurch gab es Eis von Ice Queen Gelato gleich beim Akropolis Museum. Neben den Sorbets gab es hier auch Nuss und Kokos und Schokolade ohne Milch.

Also auch essenmäßig war Athen der Hammer.

PFLANZEN

Ganz entzückt war ich auf der Reise von all dem Blühen und Spriessen und musste daher ununterbrochen Pflanzen fotografieren:

Ist das nicht schön???!!!!???