Ein Wochenende auf Usedom
Genauer gesagt: In Karlshafen auf Usedom.
Mindestens einmal pro Jahr findet man mich dort.
Kurz nach der Wende pachtete mein Vater dort ein kleines Gartengrundstück und baut seither unermüdlich an dem Häuschen darauf herum.
Es ist natürlich sehr praktisch, eine Unterkunft auf Usedom zu haben und Vater ist so nett und läßt mich dort regelmäßig hausieren.
Nun schon das zweite Jahr fahre ich mit der Großen ein Sommerwochenende lang dorthin.
Hier findet ihr Eindrücke aus den Jahren 2016 und 2017.
FREITAG Juli 2018
Auch dieses Jahr ging es am Freitag nach der Arbeit los. Durch Personen auf den Gleisen verpassten wir in Züssow den Zug und mussten auf den eine Stunde späteren warten.
Da wir inzwischen begonnen hatten Stadt, Land, Fluß mit neuerdachten Kategorien zu spielen, verpassten wir diesen auch beinah, so vertieft waren wir.
Aber letztendlich saßen wir im Zug und fuhren auf die Insel – seit Jahren gemacht und dennoch immer noch ein besonderer Moment.
In der Hütte angekommen, schauten wir erstmal Fußball und tranken die von meine Vater bereitgestellten Getränke 😉 !
SAMSTAG
Am Samstag schliefen wir aus und gingen dann einkaufen bei Edeka. Schon allein in diesen Laden zu gehen, fühlt sich wie Urlaub an 😉
Aus der Ausbeute bereiteten wir uns ein Frühstück und genossen die Stimmung im Garten. Dann folgte eine Runde Stadt, Land, Fluss mit neuen Kategorien, da wir die alten gestern durch alle Buchstaben durchgespielt hatten.
Schließlich musste ich noch etwas studieren und nach einem leckeren Mittagessen ging es endlich an den Strand.
Das Wasser war herrlich. Warm und dennoch mit leichtem Wellengang und völlig quallenfrei. Beim anschließenden im Sand liegen holte ich mir natürlich einen leichten Sonnenbrand auf den Schultern 😉“
Gegen Abend ging es dann zurück, um dass Spiel der Kroaten zu sehen.
SONNTAG
Ich sammelte im Garten als Mitbringsel viel Lavendel, der jetzt neben mir auf dem Schreibtisch steht und mich mit seinem Duft in der Urlaubsstimmung hält. Ich groß die Tomaten und streifte auch so noch einmal überall lang. Die Sehnsucht nach einem eigenen kleinen Stück Land bleibt auf jeden Fall bestehen!
Da es der Großen nicht so gut ging, fiel der geplante Meerbesuch aus und nach dem Frühstück und packen und rumgammeln ging es zum Zug.
Usedom insgesamt ist schön, aber wie mir auffiel, hat jeder, der häufiger auf der Insel ist „seinen“ Ort. Meiner ist definitiv Karlshagen. Natürlich kenne ich ihn am besten und der Blick aufs Meer ist mir vertraut, aber es gibt noch so viel mehr. Zum einen mag ich die Schlichtheit des Ortes. Kein großes Tamtam, alles sehr einfach. Dann ist man hier sehr schnell in einem sehr schönen Wald, der Hafen auf der zum landgekehrten Seite der Insel ist sehr schön und man kann mit dem Fahrrad wunderbare Touren durch das Hinterland oder nach Peenemünde unternehmen.
Und dann ging es schon wieder los. Mit zweimal umsteigen erreichten wir zügig Berlinernd sobald ich von der Insel runterfahre, setzt auch schon die Sehnsucht wieder ein!
SOMMER 2017
Neulich war ich mit der Großen für ein Wochenende auf Usedom. Selbst so zwei Tage sind am Meer wie ein richtiger Urlaub für mich. Ich schalte ab, entspanne, werde ruhig und genieße Luft, Wind und Weite.
Hinfahrt am Freitag Abend:
Mit dem IC vom Hauptbahnhof um 18:18Uhr ging es los. Die Kosten für Hin- und Rückfahrt für zwei Personen ohne BahnCard betragen mit dem Ostseeticket 88€. Wir fuhren mit 20 min. Verspätung ab und kam daher auch später Züssow an. Den starken Regen hatten wir aus Berlin mitgenommen. Da aber die Sonne sich dazu gesellte, durften wir einen riesigen Regenbogen sehen. Obwohl wir mit einer Klasse von Jugendlichen zusammenfuhren, bekamen wir Plätze und ich bin jetzt wieder auf dem neuesten Stand, was so Spiele und Worte und so angeht 😉 !
In Züssow steigt man in die Usedomer Bäderbahn um. Züssow ist einer dieser orte, die ich nur vom umsteigen her kenne. Gibt es dort sonst noch was?
Weiter ging es und bald fuhren wir über die Peene und auf die Insel. Das macht mich jedes Mal (seit 1992 fahre ich da hin) sehr glücklich! Inzwischen war der Mond aufgegangen und leuchtet groß und hell! Ich mag Zugfahren sehr!!! In Trassenheide stiegen wir aus und wurden mit dem Auto abgeholt und nach Karlshagen kutschiert. Unser Domizil liegt in einer Kleingartenanlage 😉 ! Nach einem Abendbrot, einem Radler und Gesprächen ging es dann bald in die Schlafsäcke und ins Bett.
Samstag
Das Schöne daran, wenn man abends hinfährt ist, dass man morgens gleich dort aufwacht und den ganzen Tag vor sich liegen hat! Und als erstes am Morgen diese Pracht zu sehen ist fürwahr sehr schön und erholsam.
Das ist sowieso eines der Besten Dinge: es gibt viel weniger Werbung hier als in der Stadt. Wenn sie irgendwann anfangen ins Meer vor den Strand Werbeplakate aufzustellen, dann weiß ich auch nicht mehr… dann werd ich blind!
Nach dem Frühstück ging es natürlich gleich ans Meer. Das Wetter war jetzt nicht so Bombe, aber am Meer ist das ja eigentlich egal! Das Wasser war eiskalt und so begnügten wir uns mit einem Fußbad und dem entspannt im Sand rumliegen. Nebenbei wurde kleine Bauwerke in den Sand gebaut. Deutlich zu vernehmen war, dass Sachsen und Thüringen schon Ferien hatten – aber naja…Augen zu, Fokus auf Wellenrauschen und Möwengeschrei und entspannen!
Anschließend bekam die Große noch ein Eis. Ich ging leider leer aus, da selbst die Fruchtsorten mit Milch waren. Das sonst obligatorische Softeis ging ja schon mal gar nicht! Danach ging es in den Edeka, um für mein veganes Wohl zu sorgen und dann zurück in den Garten für einen Mittagssnack und neue Informationen über Hamburg.
Nach einer erholsamen Mittagspause (Das Meer macht ja so müde und hungrig!) warfen wir uns auf die Fahrräder und fuhren die fünf Kilometer nach Peenemünde. Leider fällt mir immer erst auf dem Fahrrad wieder ein, dass ich Fahrradtouren nicht leiden kann! Aber die Natur war schön, das Wetter war schön und dann ging das schon. Auf dem Weg dorthin kommt man am Karlshagener Hafen vorbei. Für mich war das früher einer der Highlights, mir hier frischen Fisch zu kaufen und am Hafen sitzend zu verschmausen. Jetzt als Veganerin nicht mehr ganz so optimal. Aber den Hafen mag ich immer noch. Dann ging es am Deich und an Feldern und Weiden entlang. immer mal sieht man ein Segel durch die Wiesen ziehen und realisiert erst dann, wie nah das Festland und wie schmal die Peene hier ist.
In Peenemünde gibt es einen neuen Hafenrundweg, wo bei Hafen und Rundweg sich eigentlich und auch in der Realität ausschließen, aber naja. Den liefen wir einmal hin und einmal zurück. Krönung des Ganzen ist der Flohmarkt 😉 ! Merkwürdige Menschen verkaufen Ramsch zu völlig überteuerten Preisen. Interessant sind die vielen ausrangierten Schiffe. Und wer noch nicht im U-Boot war, sollte natürlich rauf. Ich habe bis heute die gruselig aussehenden Sowjetpuppen vor meinem inneren Auge stehen. Für die Große gab es dann noch ein Fischbrötchen und wir setzten uns an den Kai und genossen die Sonne und das Nichtstun. Irgendwann bin ich dann dort eingeschlafen 😉 !
Später ging es wieder zurück, diesmal den zur Strasse parallel laufenden Fahrradweg, der größtenteils durch Wald führt. Rechts und links weisen Schilder darauf hin, dass man auf keinen Fall den Weg verlassen sollte, da alles noch vermint und so ist.
Zu Hause angekommen habe ich lecker Abendbrot gemacht: Salat aus dem Garten mit Zwiebeln vom Papa vorbereitet und durch mich mit Tomaten, Cashews, Äpfeln und Johannisbeeren verfeinert. Maiskolben, Salbei(aus dem Karten)kartoffeln und Min(aus dem Garten)tee. Ach wie lecker ist das Einfache!
Dann fuhren wir noch mal ans Meer, weil es dort Wlan gibt und wir dem babelpapa bei Trackback zuhören wollten. Außerdem ist es cool abends am Meer zu sitzen! Danach gab es noch ein Eis bei Jenny’s, die zum Glück vegane Sorten haben. Und sogar leckere! Schließlich ging es nach Hause, wo wir fernsehglotzend bis in die Nacht im Bett herumlagen 😉
Sonntag und Abreise
Sonntags nach dem Ausschlafen und dem Frühstück erstmal Sachen zusammenpacken und Aufräumen. Dann mit Sack und Pack zu Penny und Unterwegsfutter und Trinken besorgen. Weiter mit Sack und Pack zum Strand um nochmal für ne knappe Stunde das Meer zu genießen. Schließlich Good Bye sagen und sich schon gleich nach dem nächsten Mal sehnen!
Kurz nach halb zwei fuhr der Zug in Karlshagen ab. Da das Ostseeticket auf Trassenheide eingetragen war, musste ich nochmal 3€ pro Person bis dorthin zahlen 😦 .
In Zinnowitz mussten wir umsteigen und dann wieder in Züssow. Da es diesmal mit einem RE weiterging, dauerte die Fahrt etwas länger. Aber wenn man Zugfahren mag, dann ist das keine verlorene zeit, sondern auch noch Urlaub! Schließlich kamen zwanzig vor sechs wir wohlbehalten wieder am Hauptbahnhof an und wurden gleich von Störungen bei der BVG erwartet! Ach ja, Berlin! Ich liebe dir!
SOMMER 2016
Ankommen:
Endlich!!! Müßiggang!!!
Strandleben:
Warum bitte gibt es mitten in der Pampa Gasthäuser, in denen man nicht mit Karte zahlen kann? Und warum steht das dann nicht wenigstens irgendwo?
Sonst aber: ach is dit scheen!
Letzter Tag: