PULA / ISTRIEN

URLAUBSTAGE IN PULA

Es ist schon etwas Besonderes, sich für insgesamt zwei Wochen in einer bisher fremden Stadt zu bewegen. Erst fremde Geräusche werden immer vertrauter, das Gassengewimmel wird durchschaubar, Ecken bekannt und es fühlt sich etwas wie ein zu Hause an. Zumindest geht es mir so und das schon nach 5 Tagen. Das ist dann wirklich Urlaub vom Altbekannten.
Zwischen den Strandtagen und den Ausflügen, legten wir immer wieder Pausentage ein, an denen wir ausschliefen und dann gegen Spätnachmittag in Pula umherschwirrten. Tag 7, Tag 10 und Tag 12 waren solche Tage. An den anderen Tagen waren wir natürlich auch kurz in der Stadt unterwegs, aber ich werde das alles irgendwie zusammenfassen 😉

 

Pula ist die größte Stadt Istriens. Pulas Geschichte ist von Veränderungen geprägt: Im 10. Jahrhundert vor Christi siedelten hier die Istrier. 177 vor Christus eroberten dann die Römer die Stadt und prägten sie in den kommenden Jahrhunderten. Erst gehörte es zum Weströmischen Reich, dann übernahmen im 5. Jahrhundert die Ostgoten, um im 6. Jahrhundert vom Oströmischen Reich, den Byzantinern abgelöst zu werden. Im 11. Jahrhundert übernahmen dann Venedig die Macht in der Stadt. Nach 1797 wurde Pula Teil des habsburgischen Herrschaftsbereichs, welches nach 1804 das Kaisertum Österreich wurde. Während des 1. Weltkrieges war Pula ein k.u.k. Kriegshafen und ging nach Ende des Krieges wieder an Italien. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Pula Jugoslawien zugesprochen und blieb bis 1991 ein Teil davon. Seither gehört Pula zu Kroatien.

Das Forum

Das Forum ist einer der berühmtesten Plätze Pulas. Restaurants laden zum Verweilen und sehen und gesehen werden ein. Der Augustus Tempel verleiht allem einen geschichtlichen Charme und die Gebäude drumherum lassen eine mediterrane Stimmung aufkommen. Abends finden oft events auf dem Platz statt, wie z.B. Konzerte oder Tanzauftritte. In der Mittagszeit (zwischen 12 und 17 Uhr) liegt der Platz ziemlich leer da. Abends ist dafür bis in die Nacht hinein etwas los. An diesem Platz liegt die Touristeninfo.

 

Ul. Sergijevaca

Zum Forum hin führt vom Triumphbogen aus die Ul. Sergijevaca. Hier findet sich ein Touristenladen neben dem anderen. Badezubehör und Souvenirs, Klamotten und so weiter … hier findet man es. Die Strasse ist schmal und daher fast immer voll. Am Rande versuchen sich viele Strassenmusiker im Musizieren, mal mehr oder weniger erfolgreich 😉 ! Auch in den Nebengassen findet sich der ein oder andere schöne Blick, z.B. auch das Mosaik der Bestrafung Dirkes.

 

Triumphbogen

Am Ende der Strasse steht wie gesagt der Sergierbogen, der als Ehrenbogen 30 v. Chr.von Römern privat in Auftrag gegeben wurde. Auch hier wird abends musiziert und an Ständen für Touristen SchnickSchnack angeboten.

 

Giardini

Neben dem Sergierbogen liegt der Giaridni, ein Platz mit schattenspendenden Bäumen. Diese Bäume wurden Anfang des 20. Jahrhunderts gepflanzt und haben die verschiedenen Herrscher der Stadt überdauert. Auf dem Giardini treffen sich sowohl die Alten, als auch die Touris. Auch hier gibt es ein paar Stände, zudem das leckerste Eis der Stadt.

 

Airbnb Wohnung und Markthalle

Geht man vom Triumphbogen aus strikt geradeaus über die Strasse, kommt man zur Markthalle und unserer sehr zu empfehlenden Airbnb Wohnung. Der Markt um die Markthalle und diese selber war jetzt nicht so dolle. Das ist aber auch schwer, nach dem Riga in dieser Hinsicht so vorgelegt hat.

 

Zerostrasse

Neben dem Giardini, hinter dem Forum und an noch zwei anderen Stellen um die Burg herum, finden sich Eingänge zu der Zerostrasse. Hier waren wir am 7. Tag.

Unter der Burg Pulas und einigen Teilen der Altstadt wurde für den 1. Weltkrieg eine Bunkeranlage gebaut, welche bis in die Zeiten des Kalten Krieges ausgebaut wurde. Man mag hier unten kaum glauben, dass oben über 30 Grad und eine mediterrane Stimmung herrschen!

 

Kaštel und kleines römisches Theater

Über der Zerostrasse und ganz Pula thront die Burg. Kleine Gässchen führen von allen Seiten hinauf. Hier waren wir am 10. Tag.

Es gibt diese besonderen Orte, an denen die Menschen wirksam waren durch die Jahrhunderte durch. Meist sind es sakrale Stätten, oft auch Orte, die zur Verteidigung dienten. Solch ein Ort ist die Burg in Pula. Sie steht auf der höchsten Erhebung der Stadt und hier zu stehen, fühlt sich eigentümlich an. Wer stand hier schon alles vor mir?

Ein Jahrtausend vor Christi bauten die Histri hier eine Siedlung. Nach Übernahme der Römer 177 v. Chr. bauten diese hier ihr Militärlager auf und später wurde es dann Teil der Stadt Colonia Pietas Iulia Pola. Im Mittelalter gehörte die Festung dann der Familie Castropola, welche aber nach Übernahme der Venizianer 1331 verbannt wurden. Die Festung wurde zerstört. 1631 wurde dann im Auftrag der Venizianer die noch heute stehende Burg gebaut. Dann kamen irgendwann die Österreicher, die Deutschen, Tito und schließlich 2017 ich.

Das muss sich doch einfach eigentümlich anfühlen, hier zu stehen!

 

Amphitheater

Geht man am Giardini auf der Istarska ul. weiter kommt man zum Amphitheater.

 

Nachdem wir x Mal außen vorbei gegangen sind, gingen wir am letzen Tag, nach dem Baden endlich hinein. Dachte ich von außen, dass ich ja auch so alles sehen kann, war der Eindruck von drinnen dennoch nochmal ein anderer. Durch die Bühne, auf welcher regelmäßig Vorführungen und Konzerte stattfinden, war es etwas schwer, sich richtig hineinzudenken, aber dennoch wurde die Abstrusität solch eines Ortes deutlich. Im Keller gab es dann noch ein kleines, aber feines Museum.

 

Hafen

Neben dem Amphitheater und hinter dem Forum befindet sich der Hafen. Dabei ist hinter dem Forum eher der Industrie- und neben dem Amphitheater eher der Ausflugs- und Yachthafen.

 

Park Tito

Zwischen Hafen und Amphitheater liegt der Titovpark. In diesem Park kann man sich unter Bäume in den Schatten setzen und kurz ruhen. Ebenso befindet sich hier ein Denkmal für die gefallenen Partisanen.

 

Oleumhistriae – Das Haus des istrischen Olivenöls

Zwischen Forum und Titovpark liegt das Museum für Olivenöl. Ein Besuch hier ist absolut zu empfehlen. Wir waren ob der hohen Preise nicht im Museum selbst, sondern „nur“ im Shop. Das hat uns aber völlig befriedigt. Ihr gibt es leckere Öle, geschnitztes aus Olivenholz, Pflegeprodukte und Mitbringsel. Das Olivenöl Istriens gehört nicht umsonst zu den besten der Welt!

Park Montezaro

Es gibt viele kleine Parks in Pula, die man beim Herumstreifen entdecken kann. Am 12. Tag entdeckten wir diesen Park, der aber durch den raren Schatten und die wenigen Bänke nicht wirklich einladend war. Dafür bot er einen schönen Ausblick.

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STRANDTAGE IN KROATIEN

Tag 2, Tag 3, Tag 6, Tag 8, Tag 11,  Tag 13 und Tag 14 waren Strandtage. Also eine ganze Woche habe ich während des Urlaubs liegend, schwimmend, schnorchelnd, sonnend und faulenzend verbracht. Es war herrlich! Zur Ausführung dieses himmlischen Lebens haben wir verschiedene Strände aufgesucht. Davon sei hier die Rede.

Strandtage liefen in der Regel immer nach gleichem Muster ab:

  • früh aufstehen (am Anfang des Urlaubs war das noch kurz nach acht, gegen Ende hin dann 7 Uhr)
  • Strandtaschen packen (Handtuch, Taucherbrille, Schuhe, Badesachen, Strandtuch, Buch, Karten, iPad, Kopfhörer, Wasser, Brote)
  • Brote schmieren, Müsli frühstücken, manchmal auch beim Bäcker vor der Tür was holen.
  • Nochmal schnell Wasser kaufen.
  • In den Bus steigen.
  • Sich einen guten (eher allein und mit Schatten, guten Einstiegs- und vor allem Ausstiegsmöglichkeiten ins / aus dem Wasser und eventuell auch was zum Springen) Platz suchen
  • Mehrere Stunden mit oben aufgeführten Tätigkeiten verbringen.
  • Wieder zurück in die Wohnung
  • Der Reihe nach das Salzwasser abduschen, Badesachen aufhängen
  • Siesta bis etwa 16 Uhr
  • Kartenspielen
  • nochmal rausgehen und entweder dort etwas essen oder
  • zu Hause Abendbrot kochen und essen
  • einen Film sehen
  • gegen 21 Uhr ins Bett.

 

Tag 2: Strand in Verudela

Unsere Haltestelle war der Giardini, ein zentral gelegener Platz direkt beim berühmten Triumpfbogen. Hier fährt nach Verudela die Linie 2a. Sehr schön dargestellt ist es auf der Webseite der Busfirma Pulapromet und zwar hier. Nach 15 min. ist man da. Der Bus fährt jeden Tag alle 20 min.. Verudela liegt in Zone 1, daher kostet das Ticket pro Person mit Buskarte zum Aufladen HRK 7 und ohne HRK 11, das ist irgendwas zwischen 1€ und 1,50€.

An diesem Tag ging es gleich zum offiziellen Strand runter, der aus Kieselsteinen besteht und dann nach links auf einen der Felsen. Wir waren noch unzureichend ausgestattet. Zwar hatten wir gelesen, dass es gut wäre sich Schuhe zum Baden zu holen, aber geglaubt haben wir es nicht wirklich. Nun ja, wir wurden eines Besseren belehrt, als wir stolpernd, fluchend und jaulend versuchten barfuß über die Steine zu laufen. Auch das mit der Taucherbrille habe wir aufgrund des nur kleinen Gepäcks nicht so ernst genommen. Tauchen wir halt so. Nach dem ersten Tauchgang mit offenen Augen brauchte ich ne ganze Weile, um wieder klar zu kommen und etwas zu sehen. Also so salzig ist die Nordsee nicht. Daher blieb es eher beim Planschen und sich freuen, wie schön das Wasser trägt. Ich finde ja Felsenstrand viel schöner als Sandstrand und genoß es, auf den warmen Steinen zu liegen und ins ach so klare Wasser zu schauen.

 

Tag 3: Strand in Stoja

Dies ist der andere noch in Pula gelegene Strand. Vom Giardini fährt der Bus mit Nummer 1 in 10 min. hin. Auch dieser Bus fährt alle 20 min. jeden Tag. Stoja liegt in Zone eins.

Dort ausgestiegen ging es, den Strand links liegen lassend um ein zwei Biegungen immer am Meer entlang in etwa 15 min. bis zum Felsenstrand. Hier gefiel es uns sehr, sehr gut! Wir waren früh da und hatten unseren Felsen im Wasser ganz für uns. Später, als die Sonne bedrohlich näher kroch und andere Badende laut Musik hörten, zogen wir nochmal um und hatten ein ideales Plätzchen unter Nadelbäumen. Es gab mehrere kleine und große Höhlen, die man erkunden konnte. Die Mitbewohnerinnen sind wie die Äffchen oder Zicklein im Felsen herumgeklettert und hatten sehr viel Spass. Da wir uns am Vortag noch mit Schuhen und Taucherbrillen eingedeckt hatten, ging das prima und ohne Schmerzen. Ausserdem kam für mich die große Offenbarung. Ich war das erste mal Schnorcheln und mein Gefühl läßt sich durchaus mit dem ersten mal Fliegen vergleichen: Es gibt eine ganze Welt, die ich bisher noch nie in echt gesehen hatte. Fische, die ich nur aus dem Aquarium her kannte, Seeigel, merkwürdige Tiere und alle so schön. Es war, als würde ich darüber fliegen.

Tag 6: Stoja

Am Tag 6 gingen wir daher wieder nach Stoja, nur leider hatten inzwischen die Quallen, die der Sturm getötet und Richtung Land getrieben hatte, die Bucht fest im Griff. Ich weiß, die machen nichts, sie sind ja tot, aber halt eklig ;). Zudem kamen mehr Menschen und rückten uns immer näher auf den Leib. Daher blieben wir nur kurz.

 

 

Tag 8: Medulin

Medulin liegt in Zone zwei und der Bus mit Nr. 25a fährt dorthin. Da wir nicht genau erkennen konnten, an welchen Stationen der Bus in Pula noch hält, stiegen wir am Busbahnhof ein und fuhren 40 min. bis zum Badeort Medulin. Das Ticket kostet mit der PulaPromet-Karte HRK 11 und ohne HRK 15.

Medulin liegt an der Südspitze Istriens und ist sehr vom Tourismus geprägt. So mussten wir auch eine Weile laufen, um Buden und Hüpfburgen zu entkommen. Aber dann fanden wir ein schönes Plätzchen. Das Tolle beim Schnorcheln ist ja auch, dass es nie gleich aussieht. Veränderst du deinen Badeort, bietet sich gleich eine ganz andere Welt.

An diesem Strand konnte man herrlich Krebse beobachten. Ganze acht Stück zählte ich in einem flachen Becken. Zudem haben die Mitbewohnerinnen und ich Staudämme und Becken gebaut. Sehr erholsam!

 

Tag 11: Štinjan

Die Buslinien 5 bzw. 5a fahren in 15..min vom Giardini Richtung Norden nach Štinjan. Der Ort gehört quasi noch zu Pula und liegt in Zone 1. Hier gehen eher die Einheimischen baden.

Wir waren sehr früh unterwegs und wollten daher noch etwas laufen, bevor wir ins Meer springen. Daraus wurde eine richtige Abenteuertour. Wir liefen erst am Strand entlang, dann kletterten wir an Felsenwänden weiter und schließlich, als es nicht mehr weiterging und wir auch keine Lust zur Umkehr hatten, nahmen wir unsere Rucksäcke auf den Kopf und wateten durch das brusthohe Wasser. Dann ging es, klitschnass, weiter. Bis wir an einer Hängebrücke standen (ich berichtete). Einzeln ging es herüber, ich hatte Hochachtung vor den Mitbewohnerinnen und wahnsinnigen Schiss. Stolz ging es auf der anderen Seite weiter über eine klapprige Brücke, bis wir sahen, dass weiter vorne eine Baustelle ist. Außer mir gingen alle ins Wasser, durch die vielen Quallen und die Baustelle war das aber nicht so schön. Daher ging es wieder zurück, diesmal aber oben herum. Plötzlich standen wir auf einem Festivalgelände und irrten zwischen Arbeitern, die alles aufbauten herum. Schließlich fanden wir den Weg zur Hängebrücke zurück und zum Glück auch einen Weg um diese herum. Dann entschloss sich der Mitbewohner schnurstracks einem kleinen, kleinen, Pfad in den Wald zu folgen. Wir krochen also durch Unterholz und etliche Dornen zerkratzten uns. Mir lief bald das Blut am Bein herunter. Wie gemütlich war doch dann der Trampelpfad, der folgte. Schließlich kamen wir wieder am Strand an, an welchem auch der Bus uns brachte. Hier gingen wir dann alle nochmal ins Wasser. Da der Strand künstlich angelegt wurde, gab es nicht gar so viel unter Wasser zu entdecken. Dafür gab es keine Quallen. Dann fing es an zu regnen und wir machten uns auf zur Bushaltestelle. Während wir doch eine ganze Weile auf den Bus warteten, erkundeten wir die Umgebung, vollführten Stockkämpfe und aßen eklig schmeckende Brombeeren.

 

Tag 13: nochmal Stoja, aber die andere Seite

Da uns Stoja von der Erreichbarkeit, der Lage und vom Wasser her am Besten gefiel, ging es nochmal dorthin. Kurzentschlossen gingen wir dann aber in die andere Richtung und ließen den offiziellen kleinen Strand rechts von uns liegen. Es ging durch ein Tor und wir fanden uns in skurriler Kulisse wieder. Ein ehemaliges Schwimmbad schien es gewesen zu sein. Die Kabinen wurden noch genutzt von Anwohnern, die hier praktischerweise ihre Bade- und Strandutensilien verstauten. Der Sprungturm ragte nur noch halb ins Wasser und manche Wege endeten im Nichts. Da hier überall ein Teppich von Quallen das Wasser bedeckte, gingen wir weiter. Unterhalb einer Bungalow-Feriensiedlung entdeckten wir einen tollen Platz im Schatten und mit sehr wenig Quallen. Beim Erkunden der Gegend entdeckten wir dann, dass die Felsen, alle vom Wasser bearbeitet, Höhlen, Buchten und wunderschöne Gebilde formten. Direkt an der Badestelle lief ein Graben im Meeresgrund in eine Höhle und es war toll die Meeresbewohner zu beobachten. Am Rand schwabbte das Wasser flach über die Felsen und ganze Fischschwärme grasten hier in den Algen/Moos/whatever. Es war toll, so nahe an den Fischen zu sein. Ewig hätte ich hier Schnorcheln können. Die mehr werdenden Quallen und Mitmenschen und die Sonne vertrieben uns dann aber irgendwann.

 

Tag 14: nochmal Verudela andere Seite

Da wo es begann, sollte es auch enden. Am letzten Tag fuhren wir erneut nach Verudela. Auch hier war alles voller Quallen, so dass wir zu Beginn nur kurz am offiziellen Strand baden gingen. Da aber der Strand nicht wirklich sauber war und es auch komisch roch (ganz abgesehen davon, dass der Mitbewohner nach Sichtung einer Ratte nicht länger verweilen wollte), gingen wir diesmal nicht links herum, sondern rechts herum am Meer entlang. Wir liefen am Hotel samt Hotelanlage vorbei und kamen an einen Aussichtspunkt über dem Meer, der alle Instagramer jubeln lassen würde. Weiter ging es an einer Schlucht entlang und dann zur großen Überraschung an einen kleinen Streifen Kieselstrand mit enormen Wellen. Ob diese nur an diesem Tag oder immer hier zu finden sind, weiß ich nicht. Wir stürzten uns jedenfalls freudenkreischend hinein. Die Wellen hatten etwa so Syltniveau. Als der Strand dann gegen Mittag ziemlich voll wurde, verschwanden wir wieder und liefen durch das Feriendorf und am Aquarium vorbei zum Bus.

 

Meine Top 3 Badeorte waren:

1. Stoja Strand zu Beginn

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2. Stoja Strand später

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3. Wellen – Strand in Verudela, sofern da immer Wellen sind 😉

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UNBEDINGT ZUM BADEN MITBRINGEN:

  • Badeschuhe

D1000010023836.jpeg (von Sportcheck)

Gibt es aber in jedem zweiten Laden in Pula und an den Stränden für knapp 10€.

  • Taucherbrille mit oder ohne Schnorchel

 

Ich werde im kommenden Winter sicher noch oft an diese Sommertage zurück denken. Und wenn es mal sehr stressig wird in einer Teamsitzung oder so, dann denke ich an die Unterwasserwelten und werde ganz ruhig und komme zu mir!

 

AUSFLUG NACH ROVINJ

Am vierten Tag unseres Kroatienurlaubs hatten wir erstmal genug von Strand und Schnorcheln und planten unseren erstes Ausflug.

Es sollte in die Stadt Rovinj nördlich von Pula gehen. Laut Reiseführer gehört die Stadt zu den meistbesuchten Orten an Istriens Westküste.

Rovinj wurde als illyrische Siedlung im 7 Jh. v. Chr. gegründet und 129 v. Chr. von den Römern erobert. Den von ihnen gegründeten Ort nannten sie Ruginium. Nach und nach entstand eine kleine Hafenstadt, die später, so wie auch Pula, von Byzanz dominiert wurde. 788 gelangten dann die Franken unter Führung von Karl dem Großen an die Macht. Ab 1283 übernahm dann wiederum die Venezianer. Die Stadt hieß nun Ruvignio.

Ursprünglich war die Stadt durch eine Meerenge zweigeteilt. Diese Teilung, die man bis heute erkennen kann, wurde unter den Venezianer zugeschüttet und Inselstadt und Festland verbunden.

Kurz durften die Franzosen im Kräftemessen um die Herrschaft mitbringen, bis dann die Österreicher ab 1813 die Stadt regierten. Rovinj wurde die größte Stadt an der istrischen Westküste. Nach den Österreichern gehörte Rovinj zu Jugoslawien und schließlich seit 1991 zur Republik Kroatien.

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Wir fuhren mit dem Bus vom Busbahnhof in Pula nach Rovinj. (Diese Seite hat sich zur Planung als praktisch ergeben.) Die Fahrt dauert etwa 45 min. und kostet 35 kn pro Person für eine Fahrt (also etwa 5€). Auf der Fahrt kommt man an dem Örtchen Bale vorbei, welches sich für einen Kurztrip auch lohnt zu besuchen.

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Für uns blieb es bei einem Blick aus dem Fenster. Leider wurde mir und einer der Mitbewohnerinnen im Bus schlecht, so dass dies unserer einziger Ausflug mit dieser Art von Reisebus wurde. Danach setzten wir ganz auf die Pulapromet Busse 😉 !

Wir kamen am Busbahnhof an und von da war es ein kurzer Weg bis zum Wasser und einem schönen Platz. Wir umrundeten das Hafenbecken und ließen die beeindruckende Kulisse auf uns wirken.

 

Von hier ging es einmal quer auf die andere Seite zum Trg Valdibora. Hier befindet sich der Markt, der wirklich sehr schön und“echt“ wirkt. Leider wird man sehr stark von den Verkäufern in beschlag genommen. Ich schaue ja lieber in Ruhe und gehe dann zum Gespräch über. Daher konnten wir nicht wirklich in Ruhe schauen. Aber der Mitbewohner kaufte dann noch ein Trüffelöl und eine der Mitbewohnerinnen eine Kette. Am Rand des Marktes erwartet einen dann eine andere wunderbare Ansicht der Stadt!

 

Von hier aus durchquerten wir die Inselstadt zur Sveta Eufemija, einem riesigen Sakralbau. Die Gassen in Rovinj sind wirklich sehr romantisch und idyllisch. Überall geben kleine Durchgänge Blicke auf das Meer frei. Aber aufgepasst: Der Boden ist sehr rutschig, da ihn Abermillionen Menschen glattgelaufen haben. Manches Schuhwerk, wie z.B. meine Flipflops eignen sich nur bedingt und lassen manch schöne Pirouette drehen ;).

Der Blick von der Anhöhe bei der Sveta Eufemija war sehr schön und lud zum verweilen ein. In der Kirche selbst, war die Geschichte der Heiligen Euphemia das Spannendste für uns.

 

Danach durchstreiften wir die Inselstadt, tranken Kaffee, aßen Eis und süßes Gebäck und kauften mir ein Armband wie ich hier berichtete.

IMG_5183.jpgKurz überlegten wir, ob wir noch auf die der Stadt vorgelagerten Insel Sveta Katarina fahren wollten, hatten aber weder zum Wandern noch zum Baden rechte Lust. So liefen wir noch etwas durch den Festlandsstadtteil und schlugen die Runde dann zum Busbahnhof, um wieder nach Pula zu fahren.

 

Rovinj ist ein nettes Städtchen und für einen Tagesausflug sehr gut geeignet.

 

Kap Kamenjak

Am 5. Tag unserer Reise fuhren wir mit dem Bus nach Kap Kamenjak. Dies ist die südlichste Spitze von Istrien. Das Gebiet liegt unterhalb des Ortes Premantura und steht unter Naturschutz.

Wir fuhren mit dem Pulapromet Bus Linie 28 ab ZOB in Pula in knapp 40 min. bis zur Endstation dem Campingplatz.

Wir entschieden uns dann für den Weg der vom Zeltplatz weg durch eine Öffnung im Zaun in die Wildnis führte. Geht diesen Weg nicht!!!! Geht lieber in Fahrtrichtung weiter durch den Campingplatz. Dann stößt ihr nämlich auf ganz natürliche Art und Weise auf den gut gekennzeichnet und wunderbar zu gehenden Wanderweg, der nur gelegentlich die echt staubige, von Autos (vielen Autos) und Motorrädern befahrene „Strasse“ kreuzt.

Wenn ihr es wie wir macht, erwarten euch einige Meter zwischen Autos, dann immerhin tolle Kühe, dann dichtes Gestrüpp, durch das ihr zwar die glücklichen Schreie der Badenden hören könnt, aber keinen Weg findet u.s.w..

Eine der Mitbewohnerinnen ging soweit, diesen Tag ihren absoluten Pechtag zu nennen. Kann aber auch daran liegen, dass sie ihr Handy an der Badestelle liegen ließ. Diese Badestelle war nicht wirklich gut gewählt, aber wir waren vom Rumgeirre so fertig und die Sonne inzwischen so gnadenlos, dass es völlig egal war.

Der Tag war daher etwas stressig, aber die Landschaft dort ist unbeschreiblich schön: wild und vielfältig!

Die Badebuchten, die wir noch so fanden waren alle derart überfüllt (meist von Italienern, wie es schien) das wir flüchteten. Aber die Wege durch Wiesen und Wald waren oftmals sehr still und einsam und die ganze Ostküste des Gebietes viel freier und offener.

Zum Schluss warteten wir beinahe 40 min. auf den Bus, der sich nicht wirklich an den Fahrplan hielt – das war aber irgendwie sehr schön: unter Bäumen im Schatten sitzen, die Zelte und Ameisen anzuschauen und nach dem vielen Laufen auszuruhen.

Über Kap Kamenjak gibt es viel mehr zu berichten und es gibt so viel mehr zu entdecken … nur nicht durch oder von mir, denn es war nicht wirklich unser Tag 😉 aber dennoch schön und auf jeden Fall empfehlenswert (geht nicht durch die Öffnung im Zaun!!!!!)

 

BOOTSFAHRTEN

Während des Urlaubs nahmen wir zweimal an einer Bootstour teil. Für mich waren das die ersten Bootstouren dieser Art in meinem Leben 😉 !

Am 9. Tag hatten wir erstmal genug von Strand und Stadtausflügen. Da wir aber auch nicht nur in der Ferienwohnung rumgammeln wollten, suchte wir nach Alternativen. Schnell kam die Idee einer Bootsfahrt auf. Also gingen wir zum Hafen und ließen die Werber auf uns einstürmen. Fahren Sie hier mit, kommen Sie zu uns! usw. usf.

Wie meist ließen wir unser Bauchgefühl entscheiden. Da wo Design, Schiff und Mensch am sympathischsten Aussahen stiegen wir ein. Wir fuhren mit der M/B Korkyra.

Es war herrlich auf dem Schiff zu sitzen und das Land von dieser Seite zu betrachten. Die Sonne schien, wir saßen im Schatten und mit Wind um den Ohren ließ es sich gut aushalten. Die Reiseführerin sprach Deutsch, Italienisch und Englisch und war sehr nett und bodenständig. Eigentlich hasse ich so was, aber sie fand ich richtig nett.

Nach kurzer etwa 40 min. Fahrt erreichten wir die kleine Insel St. Jerolim. Diese Insel gehört zum Nationalpark Brijuni. Nach einem „Eintrittsgeld“ konnten wir uns frei auf der Insel bewegen. Das Schiff verließ uns und kehrte nach zwei Stunden wieder. Wir durchkreuzen die Insel, sagten den Eseln „Hallo“ und suchten uns einen Badeplatz. Es machte Spass hier zu baden, das Wasser war sehr klar und es waren nur wenige Menschen da. Schließlich saßen wir pünktlich wieder am kleinen Hafen und warteten auf unser Schiff.

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Dieses hatte inzwischen noch mehr menschen in Pula eingeladen und sammelte nun uns auf, um durch die Inseln des Brijuni Nationalparks zu kreuzen. Bei wunderbarer Aussicht ließen wir uns das Mittagessen schmecken. Der Fisch, den die eine Mitbewohnerin aß, soll lecker gewesen sein. Ich ließ mir das Gemüse schmecken – mein vegetarisches Essen war sogar vegan!

Nachdem wir einiges über die Inseln und ihre Geschichten erfahren haben und uns jeder eine als Privatbesitz erkoren haben, fuhren wir wieder St. Jerolim an.

Erneut hatten wir zwei Stunden Zeit. Wir setzten uns als erstes in das kleine Café und aßen Eis und tranken Kaffee! Herrlich dieses Nichtstun!

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Anschließend gingen wir an unserem Badeplatz vorbei, der jedoch vollständig besetzt war. Daher gingen wir weiter, begegneten Pfauen und ließen uns unter Nadelbäumen nieder. Während der Mitbewohner Eidechsen beobachtete und filmte, ging ich mit den Mitbewohnerinnen ans Wasser und baden. Es war auf dieser Seite der Insel etwas schwieriger ins Wasser zu kommen, aber wir fanden einen tollen Platz. Es ließ sich wunderbar Schnorcheln hier. Nur als auf einmal starke Wellen kamen und eine der Mitbewohner Richtung Felsen gestossen wurde, sagte mir das Herz in die Hose. Ich eilte ihr zur Rettung und da sie sehr viel besonnener als ich reagierte, geschah nichts und alles ging gut aus. Lange blieben wir danach aber nicht mehr 😉 . Wir liefen lieber noch ein bißchen über die Insel.

Schließlich gingen wir zum Hafen und genossen es mit Inselgefühl aufs Meer zu blicken. Als unser Schiff wiederkam, stiegen wir ein und fuhren zurück nach Pula.

Von 11 Uhr bis 17 Uhr – sechs Stunden dauerte die Fahrt (Eigentlich sind nur fünf vorgesehen, aber irgendwie war das diesmal so und wir haben uns nicht beschwert.). Es war herrlich und so erholsam! Ich würde diese Fahrt immer wieder wiederholen.

Eine sehr ähnliche Tour machten wir dann auch am 13. Tag unserer Reise.

Wir buchten die Delphintour beim gleichen Anbieter.

Wir fuhren abends los und kreuzen durch die Inseln des Brijuni Parks, um dann weiter raus zu fahren und uns auf Delphische zu begeben.

Außer uns waren noch drei vier andere Schiffe unterwegs.

Wir aßen das gleiche Essen (Nur diesmal nahm der Mitbewohner Fisch und die Mitbewohnerinnen Hühnerfleisch, ich blieb meinem Gemüse treu.), wie bei der letzten Tour.

Begleitet wurden wir von einer Horde von Möwen. Da die Menschen im Oberdeck tourimäßig ihre Gräten und Fischköpfe den Möwen hinwarfen, kamen immer mehr.

Dann ging das Ausschau halten los und … da waren sie. In einiger Entfernung sah man ihre Rückenflöße auftauchen und verschwinden, auftauchen und verschwinden.

Eines der anderen Schiffe fuhr immer direkt auf sie zu und durch sie durch, damit die Mitfahrer, den besten Blick hatten. Ich war froh, dass unser Schiff weniger aufdringlich vorging und genoß es sehr die Delphine zu sehen. So ruhig und geschmeidig!

Schließlich ging es zurück und wir konnten einen herrlichen Sonnenuntergang beobachten. Selbst als die Sonne schon untergegangen war, war das Farbspiel so wunderschön!

Wir fuhren gemächlich durch die Dunkelheit zurück nach Pula. Auf einer Insel konnten wir sogar noch Rehe grasen sehen!

In Pula warteten wir vor dem haben noch auf das Erleuchten der Kräne, aber irgendwie wollte es an diesem Abend nicht geschehen. So fuhren wir in den Hafen ein und gingen ganz erfüllt in die Ferienwohnung zurück.

Diese Bilder werde ich noch lange in mir tragen. Es war wunderschön und unbezahlbar!