Ist Lieben eine Kunst?
„Ist Lieben eine Kunst? Wenn es das ist, dann wird von dem, der diese Kunst beherrschen will, verlangt, daß er etwas weiß und daß er keine Mühe scheut. Oder ist die Liebe nur eine angenehme Empfindung, die man rein zufällig erfährt, etwas, was einem sozusagen „in den Schoß fällt“, wenn man Glück hat? Dieses kleine Buch geht davon aus, daß Lieben eine Kunst ist, obwohl die meisten Menschen heute zweifellos das letztere annehmen.
Nicht als ob man meinte, die Liebe sei nicht wichtig. Die Menschen hungern geradezu danach; sie sehen sich unzählige Filme an, die von glücklichen oder unglücklichen Liebesgeschichten handeln, sich hören sich Hunderte von kitschigen Liebesliedern an – aber kaum einer nimmt an, daß man etwas tun muß, wenn man es lernen will zu lieben.
Diese merkwürdige Einstellung beruht auf verschiedenen Voraussetzungen, die einzeln oder auch gemeinsam dazu beitragen, daß sie sich am Leben halten kann. Die meisten Menschen sehen das Problem der Liebe in erster Linie als das Problem, selbst geliebt zu werden statt zu lieben und lieben zu können. Daher geht es für sie nur darum, wie man es erreicht, geliebt zu werden, wie man liebenswert wird. Um zu diesem Ziel zu gelangen, schlagen sie verschiedene Wege ein. Der eine, besonders von Männern verfolgte Weg ist der, so erfolgreich, so mächtig und reich zu sein, wie es die eigene gesellschaftliche Stellung möglich macht. Ein anderer, besonders von Frauen bevorzugter Weg ist der, durch Kosmetik, schöne Kleider und dergleichen möglichst attraktiv zu sein.“
Ich habe das Buch als Teenager gelesen, es steht heute noch in meinem Regal. Und es hat immer noch Recht. Nur ist es manchmal – trotz Einsicht – so schwer, das mit der Liebe, man hat einfach immer zu hohe Erwartungen. Zum Glück habe ich Kinder. Da ist es viel einfacher. 😉
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Das ist ja aber auch das Schöne, wenn Lieben Kunst ist: ein Künstler hat nie ausgelernt, immer gibt es etwas zu entdecken, an/in ihm selbst und an der Materie, mit der er arbeitet.
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Absolut, aber man darf nie den Faden verlieren! Sonst ist es schon hohe Kunst, das Gewebe noch zusammenzuhalten, und kräfteraubend ist es auch.
Ohne ständiges Bemühen klappt es jedenfalls nicht. Ich habs getestet. 😉
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und: Humor!!!
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Das war in meiner Jugend DAS Kultbuch. Jede/r hat es gelesen und es hat Einstellungen geprägt …
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Aber immer noch genauso aktuell!
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