Sonntage

Ich mag Sonntage! Am liebsten hab ich es, wenn der Tag nicht ganz verplant ist und noch viel Raum für Spontanes bleibt.

Früher mochte ich den Samstag lieber und hatte das Gefühl, dass sei der eigentlich freie Tag. Aber seit einiger Zeit zelebriere ich die Sonntage halbbewusst und schiebe das leichte „Morgen musst du wieder arbeiten gehen!“ – Geraune in den Hintergrund.

Der heutige Sonntag war so:

Ausschlafen, also für meine Verhältnisse 😉 bis 9.

Dann endlich die letze Folge von Homeland zu Ende schauen (nachdem ich gestern dabei eingeschlafen bin) und mit der Frage liegenbleiben: „Bringt Carrie nun Peter um oder nicht?!“ Mein Bettnachbar meint, ich dürfe nicht von Umbringen reden, dass sei Erlösung. Kurzes Nachdenken über diesen Umstand, über Sterbehilfe etc.

Diese Serie ist wirklich, wirklich zu empfehlen und ich freue mich schon auf Staffel 6!

Danach ab in die Küche und diese Burger gemacht. Vielleicht ein bisschen krass zum Frühstück, aber egal. Ich hatte Lust drauf!

Als nächstes mit aller Willensstärke die Küche und das Chaos da drinnen ignorieren und mich wieder ins Bett legen, Gotham weiter schauen. Dabei ganz stolz auf mich sein, dass ich das seit Neuestem auf Englisch und ohne Untertitel schaffe!

Dann doch den Hintern hochkriegen, Wäsche waschen, eine der vielen Chaosecken in der Wohnung beseitigen und dann los …

… zur Julius Leber Brücke. Dort treff ich mich mit meiner Freundin und wir gehen zum Alten St.-Matthäus-Kirchhof an der Yorckstrasse. Dort nehmen wir an einer Führung teil, bei welcher vergessene Gräber von Frauen aufgesucht werden.

Ich war schon ein paar mal auf dem Friedhof, aber habe erst durch diesen Beitrag erfahren, dass dort Rio Reiser liegt!

Da meine Freundin ihre Freizeit furchtbar gerne auf Friedhöfen verbringt, war also dieses sonntägliche Treffen ideal! Leider entpuppte sich sowohl die Führung als auch die Mitläufer als doch sehr feministisch-kämpferisch aufgelegt. Das ist nicht so mein Ding, also diese Dauervorwurfshaltung, darüber, dass Frauen keine Gleichberechtigung erfahren und dieses in jedem zweiten Satz einzubauen, ist nicht meine Art von Feminismus. Daher gingen wir früher. Drei Frauennamen habe ich aber mitgenommen, zu denen ich in nächster Zeit recherchieren möchte:

  • Hilde Radusch
  • Agathe Nalli-Rutenberg
  • Oda Schottmüller

Kennt einer von euch diese Frauen schon und weiß etwas über Wikipedia hinaus über sie zu berichten?

Natürlich war ich auch am Grab von Rio Reiser und gedachte des Abschiedskonzertes 1996, bei welchem ich mit 15 Jahren von meinem Punkeridol tränenreich Abschied nahm.

Schließlich landeten wir in der Küche meiner Freundin, welches ein sehr schöner Platz in dieser Welt ist und aßen lecker Waffeln mit Früchten. Und natürlich quatschten wir über alles und jedes…

… bis das Telefon klingelte und mich mein liebster Lieblingsmensch zum Essen einlud.

Auf dem Rückweg hörte ich, wie auch schon auf dem Hinweg Musik von Philipp Dittberner, dessen Musik ich hier entdeckte (wobei mir natürlich Wolke 4 schon vorher bekannt war). Viele seiner Lieder schmiss ich wieder von der Playlist runter, da sie mir zu mainstream oder der Text zu schwülstig war, einige blieben aber und werden bleiben und hier sicher nach und nach auftauchen. So wie hier.

Essen war ich dann wie so oft hier und wie immer war es so lecker!

Pünktlich zu Spielbeginn stand ich dann in meiner Küche und erbarmte mich des Chaos. Ich höre ja Fussball am liebsten im Radio! Die Sprache der Kommentatoren macht soviel mehr Spass und für mein Hirn ist es eine wunderbare Übung, sich das alles vorzustellen! So ging die Arbeit flott von der Hand und ich habe sogar noch das Mittagessen für morgen vorbereitet.

Nun diesen Text geschrieben und dann ganz glücklich und zufrieden ins Bett.

Ein Sonntag wie er sein sollte: vielfältig, ohne auf die Zeit zu achten und satt machend innen wie aussen 😉

Was ist für euch der perfekte Sonntag?