In welchem Alter bemerkt man eigentlich, dass die eigene Wahrnehmug von einem selber nicht unbedingt deckungsgleich ist mit jener, die andere von einem haben.
Erste Irritationen hinsichtlich diesen Themas hatte ich mit etwa 14 Jahren, als ich immer noch als „Seelchen“ angesprochen wurde und mich selbst als Punk und Widersacher ansah. Ist das spät, normal oder früh? What a question!
Spannend ist dann aber auch der nächste Schritt: Wie unterscheiden sich die Wahrnehmungen?
Dem bin ich eigentlich erst während der Ausbildung auf die Spur gekommen und seither werde ich immer wieder damit konfrontiert.
Ich scheine nach außen hin taff, kompetent, selbstbewusst, selbstsicher und kompromisslos zu wirken.
Kann man auch bei meinem Bruder nachlesen. Das war so ein wiederholter Spiegelmoment für mich. Er beschreibt mich als jemanden, der kompromiss- und mitleidslos Entscheidungen trifft. Das ich vor vielen bzw. wichtigen Entscheidungen eigentlich ein seelisches Wrack bin und dazu neige ganze Tage damit zuverbringen, im Innern zu überlegen, zu formulieren, das Für und Wider abzuwägen, zu verwerfen, zu zweifeln, manchmal verzweifeln, mich einzuigeln und danach dann analysiere, rekonstruiere, nachdenke, nachbebe weiß er nicht. Woher auch?
Ich, also von innen, würde mich als zartes, sensibles, emphatisches, unsicheres, zu viel nachdenkendes und nahe am Wasser gebautes Pflänzchen mit ganz leichten autistischen und etwas stärkeren sozialphobischen Zügen sowie mit leichter Neigung zur Opferhaltung beschreiben.
Wie kommt nur diese Diskrepanz zustande? Eine Frage, die mich schön länger bewegt, bewegt, bewegt und auf die ich keine Antwort habe.
Wie ist das bei euch? Decken sich da Innen- und Aussenansicht? Was ist euer Bild von mir?
Weitere Gedanken zu dem Thema, die ich regelmäßig bewege, sind:
- Sehe ich für andere Menschen genau so aus, wie ich für mich aussehe?
- Ich sehe mich im Spiegel immer seitenverkehrt. Komme ich mirdaher auf Fotos manchmal so fremd vor?
- Woher weiß ich, dass das Rot des anderen auch mein Rot ist?
- Wenn ich jemanden den Himmel zeige und sage „Sieh mal, wie schön!“ und er sagt „Ja!“, meint er dann das Gleiche wie ich?
Kennt ihr diese Gedankengängen? Habt ihr noch mehr davon?
Es gibt da eigentlich keine Diskrepanz, denn die anderen können dich nur nach dem Beurteilen, was du nach außen zeigst. Irgendwann hat dich etwas bewogen deine verletzliche Seite nicht zu zeigen, sondern im Inneren zu verstecken. Hier redest du darüber, aber nur anonym. Nienmand zeigt alle Seiten jedem, aber es sollte Menschen geben denen man sich öffnet. Dafür benötigt man Vertrauen zu sich und zu den anderen. Hier hast du jetzt den ersten kleinen Schritt gemacht 🙂
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Dem stimme ich nicht zu, den ich werde auch als offener Mensch beschrieben ! Neulich habe ich eine Stunde vor 11 anderen geweint. Und mein Bruder hat mich schon in allen Tieflagen erlebt! Dennoch haben die Menschen dieses Bild von mir. Ich werde sogar immer knallrot bei jeder Kleinigkeit! Das hier ist definitiv keine anonyme Offenbarung 😉
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Da kannst du mal sehen wie fehlerhaft Psychologie ist 😀
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Jupp! Psychologen meiner Jugend waren demnach auch meist überfordert mit mir 😉 aber es stimmt ja auch, dass der Blog ein Ort sein kann zum sich öffnen im sicheren !
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„Wieso mlaut da eine eine Gedanken“, ging mir durch den Kopf. Das hätte ich so 1:1 schreiben können. Du siehst, mir geht es genauso … Liebste Grüße Ela
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Da fühle ich mich gleich weniger weird! Danke!
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guten Morgen,ein bisschen sehe ich mich auch in deiner Beschreibung (bedarf zum nachdenken)
einen schönen Tag für dich liebe Grüsse
Sarah
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Danke, auch dir einen guten Tag!
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