Designated Survivor

Ich habe diese Serie geschaut, würde sie wieder schauen und werde auch Staffel zwei schauen. Soviel zu Beginn.

Es handelt sich dabei eher aber um eine bestimmte Art von Medien-Masochismus, denn:

Die Serie ist furchtbar! (finde ich) Warum? Darum:

  • Die ganze Story scheint sich um Kirkman und dessen Gutmenschsein zu drehen bzw. um Kiefer Sutherland, der so wie in 24, immer und unausweichlich der Gute ist, auch wenn er dabei sehr viel leiden muss.
  • Die Musik und das Einsetzen dieser ist ein musikalischer und überhaupt ästhetischer Albtraum.
  • Alle Beziehungen zwischen den Menschen wirken hölzern und blutleer.
  • Die Dialoge sind völlig abgedroschen.
  • Die Storyline ist sehr vorhersehbar.

Meine absolute Horrorfolge ist Folge Nr. 19.! Unbedingt reinschauen bei:

  • bei 3:06 Jugendliche aus einem Musikförderprogramm dürfen sich das White House anschauen und werden von der First Lady herumgeführt. Überraschend kommt Mr. President hinzu und macht Smalltalk unter anderem darüber, dass die Jugendlichen später noch spielen werden. Kirkman: Falls ihr etwas benötigt, bitte fragt. – Eine politisch zur korrekten Ethnie und zum korrekten Geschlecht gehörende melden sich. – Kirkman: Ja? – Mädchen: Darf ich ein Foto mit Ihnen machen? – Alle grinsen und lachen dämlich und verkrampft. – Kirkman: Mit Vergnügen! Come on! – Und dann gibt es ein Gruppenselfie zum Fremdschämen. Gespräch des Leiters der Musikgruppe mit Kirkman während sie durch den Flur laufen. Leiter: Ich danke Ihnen Mr. President. – Kirkman: Soll das ein Scherz sein? Da Leo und Penny (seine Kinder btw) derzeit in Camp David sind, naja, freut es mich junge Leute im weißen haus zu sehen! Kotz!
  • bei 9:40 Agent Wells wurde entführt und der Präsident erfährt davon. Er hatte sie auf die gefährliche Mission geschickt. Kirkman: Nutzen sie alle verfügbaren Kräfte, aber finden sie Agent Wells! (am schönsten wäre es, wenn die Mitarbeiter antworten: Och nö, wir nutzen nur die Hälfte der Kräfte und gut, dass sie uns mitteilen, dass das das Ziel unserer Suche ist) Aber dann der Blick, wenn die anderen gehen und Kirkman auf die Kamera zuläuft und in der Regieanweisung garantiert stand: Kirkman fühlt sich schuldbewußt und hilflos und macht sich große Sorgen! – Argh! So schlecht gespielt!
  • bei 10:43 Der Mann für die Technik vom FBI: Was soll ich sagen, Hippster leiben es analog! WTF!
  • bei 11:15 Außenminister und 1. Beraterin kommen zum Präsidenten: „Mr. President ich habe hier etwas, das sie hören müssen. – Beraterin: Es geht um den Nato-Gipfel. – Kirkman: Ich bin ganz Ohr.- Außenminister: Ich hatte ein treffen mit dem neuen französischen Botschafter. Das erste worüber er reden wollte, waren Nuklearwaffen. – Kirkman: Was ist damit? – Außenminister: Die Liberalen in Frankreich wettern schon seit Jahrzehnten gegen die nukleare Eskalation. Aber jetzt fragen sich sogar die Konservativen, wieso sie so einen Haufen Geld für die Waffenerhalt in Europa ausgeben müssen. Botschafter Bouvar hat vage angedeutet, das könnte ein Auftakt zur Deeskalation sein. – Kirkman: Äh, korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre, aber wenn wir unsere Waffen reduzieren, was hindert unsere Feinde daran, es auszunutzen? – Beraterin: Wenn der Westen Russland zeigen könnte, dass wir es ernst meinen die Waffen niederzulegen, würde es sie vielleicht dazu bewegen, dass Gleiche zu tun. (dann gibt es einiges hin und her Geklimper bis der Präsident mit jovialem Lächeln sagt:) Gut, wir versuchen es! Nicht schlecht Herr Specht. Vor 8 min. wurde der Auftakt gelegt, die Kunstförderung im Haushalt durchzuprügeln, dann wurde sich um eine verloren gegangene FBI Agentin gekümmert und nun nach 11min Spielzeit wird endlich der Kalte Krieg aufgelöst. Da ist es natürlich klar, dass sich Mr. President nach Abgang seiner Berater, sorgenschwer in seinen Sessel sinken läßt und sinnend ins Nichts starrt.
  • bei 13:35 Kirkman verläßt das Oval office mit einem Rollstuhlfahrer an seiner Seite, zwei älteren Frauen (die Mimik der vorderen Frau solltet ihr unbedingt gesondert beobachten!) und einem schwarzen Mann (soll wohl der politisch korrekte Ausdruck sein). Es geht um sauberes Wasser. Kirkman: Sauberes Wasser sollte kein Thema sein. Diese Unternehmen, von denen Sie sprechen sollten langsam mal an die Zukunft denken. Rollstuhlfahrer: Sie wissen doch, letztlich denken die Firmen nur an die Kosten. Kirkman: Dann sollten wir sie daran erinnern, was es kostet, wenn wir ihre Schweinerei beseitigen und sie mit einer Geldstrafe belegen. Rollstuhlfahrer: Jawohl, Mr. President! Na ein Glück haben wir diese Minderheiten jetzt auch in der Serie untergebracht und hat unser Gott, Mr. President auch die Lösung für das Wasserthema gefunden! Das alles findet wiederum auf dem Weg von A nach B statt, quasi nebenbei. Dann gibt es ein Treffen mit der Sprecherin des Hauses, die eigentlich Vizepräsidentin werden soll, aber mit einem Skandal zu kämpfen hat. Sie macht Andeutungen, dass, egal wie es ausgeht, der Skandal immer im rum stehen wird und sie daher nicht geeignet ist für das Amt des Vizes, aber … ihr könnt es euch denken: der Präsident hält zu ihr! Diese Unterredung dauerte ganze 2 Minuten, wofür sie sich extra auf die Sofas gesetzt haben?!?!?
  • Und wenn man denkt, mehr bzw. schlimmer kann es doch nicht kommen, kommt der funny act: Der Pressesprecher darf mit der Air Force One fliegen und schießt Selfies für seine Mama, natürlich spielt da auch der Präsident mit! (Also das ist nur ein Foto für Mom Sir, auf keinen Fall für Instagram oder so was.) In der nächsten Folge sieht man dann, dass sich der Pressesprecher auf dem Klo übergibt, auch das mit aller Plattheit dargestellt, die es nur gibt!

So, jetzt habe ich mal abgeblättert! Jetzt geht es mir besser!

  • US
  • ABC
  • 2016 –
  • 1 Staffel mit 21 Folgen
  • Dauer der Folgen 40 – 45 Minuten

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