HAMBURG

Ein Kurztrip nach Hamburg stand auf dem Programm. Wir hatten Karten für ein Konzert in der Elbphilharmonie und waren sehr gespannt auf Musik und Ort.

Samstag morgen geht es los. Mit dem Auto zum Bahnhof und dann weiter mit dem ICE nach Hamburg. Die Fahrt verging schnell mit Lesen, Musik hören und dösen. Mit dem Sparticket kostete es nur ca. 25 €pro Person/Fahrt.

Wir fuhren bei Regen los und kamen dann bei recht schönem Wetter an. In Hamburg liefen wir mit kleinem Umweg zum Hotel. Wir hatten ein Zimmer im IBIS gebucht. Irgendwas war los in der Stadt und die meisten Hotels waren ausgebucht. Auf Airbnb hatten wir für eine Nacht keine Lust (Schlüsselübergabe etc.).

Da Einchecken erst ab 15Uhr möglich war, ließen wir nur unsere Rucksäcke da und schlenderten durch St. Georg  und die Lange Reihe entlang. Es fasziniert mich immer wieder, wie schnell man in dieser, unserer Zeit von zu Hause aus an einen Ort kommen kann, der so ganz anders ist. Denn obwohl Hamburg wie Berlin eine Großstadt ist, ist die Stimmung hier doch ganz anders. Die nördliche Lage ist deutlich zu spüren: es windet in einem fort, der Himmel ist weit, die Stimmung beschaulich, ruhiger.

Wir liefen also am St. Georg Kirchhof vorbei, über die Koppel am Mariendom entlang und schließlich zur Langen Reihe.

Hier ließen wir uns im Fränzi nieder, einem vegetarisch-veganem Bistro und Café. Wir hatten den BBQ-und den Avocadobörger für je 8,90€ (Hamburg-Preise halt). Dazu die leckere hausgemachte Limonade Roberto mit Trauben und Rosmarin (3,20€ für 0,3l) und einen klassischen Minztee (2,80). Später bestellten wir noch die Mohn-Oregano-Kartoffeln (3,50€), die jetzt nicht so spektakulär schmeckten, wie sie für mich klangen, aber durchaus lecker waren (da gibt es kein Foto, da ich zu sehr ins Gespräch vertieft war, während ich sie mir reinschaufelte).  Die Burger waren sehr lecker, besonders die Gemüsefrikadellen und die Guacamole. Nicht so schön an dem Besuch bei Fränzi war, dass wir danach sehr nach Fritteuse rochen und es einige Zeit brauchte, den Gestank loszuwerden. Aber ich habe, glaube ich, zum ersten Mal erleben dürfen, dass das Servierte auch so aussah wie auf der Webseite: hier der Avocadobörger der Seite und unten meiner 😉 nur der Winkel ist ein anderer.neun_80-1024x683.jpg

Anschließend gingen wir ins Hotel für eine verspätete Mittagsstunde, die sich bis in den frühen Abend hinein zog. Das Zimmer war ganz Ok. Da es einer der seltenen Momente war, in welchen wir mit einem Fernseher in Kontakt kommen, nutzten wir diesen ausführlich. Ich bin immer noch geschockt von dem Blödsinn, den ich sah!!! Und immer wenn ich dachte, schlimmer kann es nicht werden, wurde es schlimmer: Die Trovatos; Rosamunde Pilcher; Auf Streife; Shopping Queen; Das große Backen; Fight Club der Tiere; Storage Wars. Wirklich? Wer schaut denn so was?

Am frühen Abend machten wir uns dann mit der S-Bahn auf den Weg zur Sternschanze. Eigentlich wollten wir ja noch das vegane Eis bei Liberty probieren, aber da der Laden schon um 18Uhr schloss, war das nicht mehr drin.

Ich finde die Häuser in Hamburg so schön! Auf eine Art sind sie ja den Friedrichshainer und Prenzelberger  Häusern nicht unähnlich, aber da die Strassen hier viel schmaler sind, sieht alles viel uriger und gemütlicher aus!

Wir liefen über die Bartels- und Schanzenstrasse nach St. Pauli rein und dann über die Reeperbahn zum Hafen hinunter. Es gibt wirklich einige interessante Ecken und Geschichten hier und die Stimmung Richtung Hafen ist einfach besonders und eigen.

Vom Hafen aus konnten wir schon unser Ziel erblicken: die Elbphilharmonie. Ich finde, dass sie sich wirklich schön macht im Stadt- bzw. Hafenbild.

Wir waren sehr früh da und hatten somit genug Zeit herum zu wandeln. Es ist schon ein echt imposantes Gebäude! Die lange Rolltreppe, die einen langsam hineinträgt finde ich sehr toll. Trotz der vielen Menschen kam es mir nicht eng oder voll vor. Der Blick von der Aussichtsform war schön aber bei Tag wahrscheinlich lohnenswerter. Wunderschön und sehr angenehm finde ich die Holzelemente und das cremefarbene der Wände, was sich durch das ganze Gebäude zieht.

Wir liefen, schauten, aßen Brezel und tranken Wasser und saßen und schauten raus. Dann fuhren wir noch ein bißchen mit dem Fahrstuhl hoch und runter und testeten die Toiletten. Hier war doch tatsächlich schon etwas kaputt! Es fehlte der Hebel des Seifenpumpers. Tststs 😉 !

Schließlich war Einlass.

Ich finde den Großen Saal sehr schön! Die verschiedenen Ebenen lassen den Raum verspielt wirken, die Bühne ist angenehm schlicht und unspektakulär und dieses Ding in der Mitte gibt mir das Gefühl in einem riesigen Blütenkelch zu sitzen. Trotzdem das Konzert ausverkauft war, füllten sich die Plätze nur sehr langsam und letztendlich blieben auch einige leer.

Um 21 Uhr begann das Konzert.

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Hier gibt es das Konzert bei YouTube. Es war wirklich fantastisch und sehr inspirierend!!!!

Und: „Das Konzert können Sie am 14. Mai ab 22 Uhr auf NDR Kultur noch einmal erleben.“

Ganz schlimm waren die Handyklingeltöne am Anfang und das Gelächter der Leute darüber. Der Mann aus dem Publikum, der am Ende eine Gesangeingabe gab, war für mich grenzwertig, da er etwas wie ein Animateur wirkte, aber da er ja von selbst zu einem Ende kam, war es ganz ok 😉 ! Ich durfte wirklich sehr viel mitnehmen aus diesem Konzert. Ich war danach erfüllt und dankbar!

Wir hatten die billigsten Plätze und dennoch war der Klang hervorragend!

Die Musik war eine Mischung aus Komposition und Improvisation, aus Klassik, Jazz und orientalischer Musik. Besonders das Stück ab 57min (siehe youtube video) hat mir sehr gefallen und mich berührt.

Zudem gab es die charmanteste Art eine Zugabe anzusagen, die ich je hörte (1:28:07).

Natürlich spielte auch die Politik eine Rolle, wie soll es anders sein in diesen Tagen.

Anschließend liefen wir zurück zum Hotel mit einem kurzen Stopp bei Avanti Kumpir & Falafel, wo ich eine der besten Falafeln meines Lebens aß!

Am nächsten Tag ging es nach dem Auschecken dann direkt zum Bahnhof. Das nordische Schmuddelwetter lud nicht grad zum Flanieren ein. Zudem haben viele Cafés am Sonntag geschlossen … Hamburg halt 😉 . Wir aßen also im Bahnhof jeder eine Brezel und tranken Kaffee und Wasser und staunten die Rittersport Werbung und Hinweisschilder an. Die Rückfahrt war angenehm und ich sehr dankbar fürs Internet 😉 !

Zu Hause angekommen stellten wir uns tapfer dem Berliner Regenwetter und fuhren nach Hause!

 

Das war Hamburg! Und es war gut!


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