Zwei Tage in Juni

Eine Woche war ich allein zu Haus. Ohne Mitbewohner, nur der Kater leistete mir Gesellschaft.

Es war schön in meinen ganz eigenen Trott zu kommen und die Stille habe ich auch genossen.

Als sich dann aber nach und nach die Wohnung wieder füllte, war ich froh!

Bei den letzten Tagen als Alleinwohnende habe ich euch mitgenommen:

Tag 1 – Mittwoch

Endlich habe ich den Mittwoch-Bann gebrochen. Fast ging es wieder schief, denn ich vergaß, den Morgen zu floggen. Als ich dann in meinen Kalender schaute, fiel es mir wieder ein, da ich so schlau und selbsterkennend war und es eingetragen hatte.

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Dann kam natürlich der Schweinehund vorbei und meinte: „Ach das lohnt sich doch jetzt nicht mehr mit dem Flogen!“. Aber ich bin ihm mutig entgegen getreten und habe dann mal mit Fotografieren begonnen.

Ein Foto vom Morgensport hatte ich aber für Instagram schon gemacht ;).

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Ich mach da grad eine Challenge mit, bei der man 5 Übungen macht und täglich die Anzahl der Wiederholungen steigert über 30 Tage hinweg. Was am Anfang noch easypeasy war, ist nun echt anstrengend.

Da der Morgen nun so gut wie vorbei war, zog ich mich an und machte mich auf den Weg. In der U-Bahn lese ich grad sehr diszipliniert meine Studienlektüre. An dem Tag war das der neue Reader zum Parteiensystem Deutschlands. Nur mittelmäßig spannend.

Heute ging es nicht gleich zur Arbeit, sondern erst noch zur „Gesundheitsabteilung“ für den regelmäßig stattfindenden Check. Ich finde das sehr praktisch!!!

Erst Toilette, dann Blutabnahme und gleich darauf EKG, was solch lustige Abdrücke hinterlassen hat. Dann kurz Pause und ich konnte endlich was essen. Da ich im Verlauf der „einsamen“ Woche mal aufbrauchen wollte, was so da war, gab es mehrere Tage lang Sandwichs.

Das Gespräch und die Untersuchung mit der Ärztin war dann gut und ging schnell vorbei. Ich konnte noch Extrawünsche für das große Blutbild äußern und hab dann natürlich einige der veganen „Problembereiche“ gewählt. Die Ergebnisse sind inzwischen da und außer einer leichten Tendenz zu Eisenmangel, die ich schon immer habe, ist alles nach über einem Jahr veganer Ernährung super! Zum Schluß habe ich noch eine Impfung bekommen gegen Hepatitis  A und B und dann noch einen ganzen Beutel voller Pappröhren für die Kinder in der Kita zum Basteln.

Mit denen bin ich dann auch in die Kita gestapft. Dort verlief der Tag sehr beschaulich und ruhig. Eine Kollegin hatte Geburtstag und so gab es neben dem Mittagessen noch leckere Beeren. Kurz vor fünf war Schluß und ich machte mich auf den Nachhauseweg. In der U-Bahn wieder studieren und zu Hause der Empfang durch den Kater.

Das ist schon wirklich das schönste am Alleinsein – das Nachhausekommen. Keiner da, der einem ganz dringend was zeigen oder erzählen möchte. Nur ich und mein Rhythmus und Stille.

Also rein in die gemütlichen Klamotten und Mittagessen für morgen vorbereiten. Dabei lange den schönen Rotkohl bestaunen.

Dann habe ich mir eine leckere Quarkspeise – und zwar nur ganz allein für mich – bereitet und das ganze samt Abendbrot vor dem Computer bei Serie, die ich laut hören konnte, verzerrt ;).

Anschließend habe ich mich dann noch „gebildet“ und dabei an den Perlenbäumchen gearbeitet. Und dann ging es ins Bett – für meine Verhältnisse sehr früh, ich war nämlich kurz nach neun schon eingeschlafen, was voll an der Impfung lag.

Tag 2 – Donnerstag

Diesmal dachte ich von Anfang an ans Fotografieren!

Der Kater liebt es gerade fließendes Wasser aus dem Wasserhahn zu schlecken! Für mich gab es dann eine Runde Sport.

Es ging ins Bad. Hier hat sich einiges getan: ich habe den Großteil der alten Produkte verbraucht und stelle nun alles nach und nach auf die für mich stimmende Art um.

Das Zahnpulver von Manefactum hat nicht im Sturm mein Herz bzw. Mund erobert. Erst war ich eher enttäuscht und ich glaube meine Mundflora musste sich auch erstmal umstellen. Nun finde ich es sehr angenehm. Es ist wirklich nur Calcium Karbonat da drin, meine Zähne fühlen sich sauber und glatt an und außer dem Deckel ist kein Plastik dabei. Zusammen mit der Bambuszahnbürste ist das für mich die perfekte Kombi. Noch besser fände ich aber eine Seife, die ich als „Zahncreme“ benutzen kann. Ich meine, ich hätte da mal was gesehen!?! Kennt sich da jemand aus und hat Tipps?

Dann bin ich dazu übergegangen, mein Gesicht jeden Morgen zu reinigen und anschließend mit einem Gesichtswasser zu besprühen. Die Cleansingcreme von Dr. Hauschka hatte ich im letzten Sommer geschenkt bekommen und nun fast aufgebraucht. Ich finde sie ok, aber jetzt nicht der Hammer und werde sie nicht nachkaufen. Das Gesichtswasser von Demeter (Marina Gebhardt) gefällt mir aber sehr gut. Es erfrischt und reicht für meine Haut als Feuchtigkeitszufuhr völlig aus.

Für den gesamten Rest meiner Haut nutze ich Kokosöl. Das habe ich zuerst auch fürs Gesicht benutzt, aber gemerkt, dass ich dann verstärkt zu Pickeln neige. Besonders für die Beine ist das Kokosöl ein Traum und dabei im Glas auch noch verpackungsarm. Ich fühle mir aus dem Glas, welches ich eigentlich fürs Kochen gekauft habe, etwas in den leeren Plastikbehälter einer Hanfcreme von The Bodyshop und kann es so auch gut im Flugzeug mitnehmen.

Der Lippenbalsam und die Deocreme sind noch alte Produkte, die ich nach und nach aufbrauche. Für die Lippen werde ich dann auch das Kokosöl probieren und statt Deocreme oder Roller oder Spray nach einem Deo in fester Form, z.B. auch Seife oder so einem Salzstein Ausschau halten.

Schließlich werden noch die Haare durchgekämmt und eine Vitamin B12 Tablette geschluckt, sowie zwei homöopathische als Kur gegen die Kopfschmerzen/Migränen.

Das war es im Bad.

Nun bekommt der Kater sein Frühstück – das einzige nicht vegane Essen im Haushalt 😉 und ich nehme die Wäsche ab.

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Beim Einräumen der Wäsche erfreue ich mich an der Klarheit und Aufgeräumtheit meiner Wäschetruhe. Der Minimalismus hat auch bei Bettwäsche und Handtücher Einzug gehalten. Auch hier ist es schön, in die Truhe starren zu können, ohne das sich jemand wundert, was mit mir los ist 😉 !

Schließlich ist es Zeit fürs Frühstück. Ich verbrauche schon etwas älteres Obst und mache mir einen Smoothie. Dazu gibt es natürlich Sandwichs.

Dann bereite ich meine Lunchbox zu, kipp mir ein Glas Wasser hinter die Binde, fülle mein Bullet Journal aus und mach ganz fleißig noch was fürs Studium.

Es ist Zeit zum Losgehen. Ich packe meinen Rucksack und habe auch zwei Bücher aus dem Papiermüll für die Kita dabei.

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Dann nehme ich mir noch die Zeit, mich über meine Schuhe zu freuen (auch hier schaut mich keiner irritiert an und erwartet eine Erklärung). So viele Schuhe hatte ich noch nie auf einmal! Ein weiteres Paar, rote Schuhe mit Absatz, sind noch in der Abseite und harren ihrer Bestimmung.

Nun sage ich dem süßen Kater auf Wiedersehen und gehe mit Musik auf den Ohren los. Unterwegs bleibe ich immer wieder an den Blumen stehen – es ist so schön!

Heute geht es ganz normal in die Kita: U-Bahn, studieren, umsteigen, Musik und am Gendarmenmarkt vorbei.

Aber kaum in der Kita angekommen, geht es mit Kindern und Kollegin schon wieder los. Wir machen einen Ausflug zur Domäne Dahlem und haben dort die Führung „Einmal durch den Jahreslauf“ gebucht.

Es ist einfach nur schön in der Domäne!!! Die Kinder staunen und naschen und freuen sich über so viel Weite. Auf einer Wiese machen wir nach der Führung noch ein Picknick, Mittagspause, flechten Kränze und spielen.

Dann geht es zurück. Nach der Arbeit kaufe ich noch ein paar Sachen bei Alnatura.

Die Schrot & Korn durchlesend geht es mit der U-Bahn nach Hause.

Hier erwartet mich der Kater – unser letzter Abend allein und ich freu mich schon wie Bolle auf die Mitbewohner!!!

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Es gab dann Abendbrot bei Serie im Bett.

Zum Nachtisch gab es am selben Ort Kuscheln mit dem Kater und Eis. Dann nur noch Wecker stellen, bis kurz vorm Einschlafen Serie suchten und Gute Nacht!

 

Das waren zwei Tage im Juni!

Wenn ihr Inspiration für meine morgendliche Routine im Bad habt, gerne her damit!!!


6 Gedanken zu “Zwei Tage in Juni

  1. Immer noch meine Lieblingsbeiträge. Ich kann mir vorstellen, dass es erstmal ungewohnt ist, wenn sonst tägliches Gewusel stattfindet, mal wirklich vollkommen nach eigener Schnauze die Tage verbringen kann. Und ich musste kurz in mich hineingrinsen, weil ich mich jetzt auch oft dabei ertappe, wie ich aus dem öffentlichen Raum etc. Sachen mit in den Werkunterricht schleppe und mich diebisch freue, daraus irgendwas zu machen.

    Ich benutze meist die Alnatura-Biozahncreme, muss mich da aber echt noch einlesen, was da wohl die beste Alternative ist. Aber wenn dir das Pulver zusagt, dann probiere ich das auch mal. Ich kenne noch Leute, die auf diese Kapseln von Lush schwören. Kennst du die?
    Und wegen Zahnbürste habe ich harte Luxusprobleme: Ich liebe zu sehr meine Sammlung an Drei-Fragezeichen- und Bibi-und-Tina-Zahnbürsten, die man an den Spiegel kleben kann. Da bin ich leider noch sehr verantwortungslos.

    Meintest du mit „homöopathisch“, dass das Migränemittel rein pflanzlich ist oder bist du Anhängerin der Homöopathie?

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    1. Kapseln von lush kenn ich nicht. Wollte da aber eh mal stöbern. Beim letzten Mal haben mich aber die vielen Geruchs- und soundeindrücke verjagt.
      Ich werde demnächst mal Zahnpasta selbst machen. Wäre cool, wenn das klappt!

      Ich nehme neben Schmerzentabletten sonst nur Medizin auf anthroposophischer Basis! Ja, ich glaube an die Macht von Globolis! 😀

      Mich freut das sehr, dass du die Beiträge magst, die gehören auch zu meinen liebsten !!!

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    1. Witzig – ich würde mich selbst gar nicht als Verkörperung eines Frauenlebens erleben. Aber so ist das mit dem Blick von außen und dem von innen her! Ich freu mich, dass du dich freust!!!

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