In mir ist gerade wegen Umbau geschlossen.
Damit es hier dennoch nicht ganz so stille ist, folge ich dem Beispiel von Mitzi und hole Sachen aus dem Archiv hervor.
Daneben leere ich immer noch meinen Kochblog in diesen aus.
Irgendwann, wenn die Bauarbeiten pausieren (naja, wahrscheinlich vorher schon wegen zwei Kooperationen), tauch ich dann wieder auf!
Dieser Beitrag ist vom 21. Dezember 2017 und leider führe ich fast identische Gespräche noch immer.
Vegan in der Oper
Da ich gestern unverhoffter Weise fünf! Stunden in der Oper saß, hier heute nichts über MauMau. Dafür die Niederschrift zweier Gespräche, die mich bis in den heutigen Tag begleiten und die ich hier vielleicht ablegen kann.
Er:
Da kannst du ja gar keine Weihnachtskekse essen.
Ich:
Warum???
(Keine Weihnachtskekse, was? Hab ich was nicht mitbekommen? Ich will KEKSE!)
Er:
Na du bist doch vegan.
Ich:
???
(Puh Entwarnung! Kekse für alle!)
Es gibt auch vegane Weihnachtskekse.
Er:
Wirklich?
Zweites Gespräch:
Sie:
Warum ernährst du dich vegan?
Ich:
Aus ethischen Gründen.
Sie:
Isst du Eier?
Ich:
(Durchatmend)
Ich esse keine Produkte von Tieren, also esse ich keine Eier.
Sie:
Auch keine Bio-Eier? Warum denn nicht, was ist da denn schlimm dran?
Ich:
Nun ja, das Huhn legt Eier, damit es sich vermehrt, nicht damit ich es essen kann.
Sie:
Das ist bei den Hühnern doch wie mit uns und unserer Menstruation. Die bekommen immerzu Eier und nicht alle sind befruchtet und werden bebrütet. Ich kenn jemanden, der hält auf seinem Hof Hühner und die können sich dann frei bewegen und dieses junge Pärchen hat sich einen Hof aufgebaut und die haben auch Hühner und die leben da ganz frei.
Ich:
(Und weil du jetzt zwei Beispiele kennst, bei denen die Tiere nicht in Massenhaltung leben, rechtfertigt das, alle Eier zu essen?)
Unsere Hühner sind ja so gezüchtet, dass sie viele Eier legen. Das machen sie ja nicht von Natur aus. So wie die Kühe ja auch nicht soviel Milch von sich aus produzieren.
Sie:
Das ist schon klar, aber warum ist das schlimm?
Ich:
(Wie bitte? Ok. Durchatmen! Denk dran, wir sind in einer Oper!)
Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass ich nicht etwas nehmen will, was eigentlich jemand anderem gehört, der es mir nicht freiwillig geben will.
Sie:
Aber du hast gesagt, dass du aus ethischen Gründen Veganer bist.
Ich:
Ob man jemanden etwas wegnimmt zur eigenen Bereicherung ist doch höchst ethisch.
Sie:
Ich arbeite ja im Garten und da denke ich oft, wenn ich ernte, diese Möhre will eigentlich noch ein weiteres Jahr in der Erde sein und blühen. Dann dürften wir die ja auch nicht essen.
Ich:
(Komm hol jedes Argument hervor! Gib sie mir alle!)
Es gibt ja auch wirklich Menschen, die daher nur das essen, was von selbst sich gibt. Ich denke, da muss jeder für sich die Grenze ziehen, was er kann und will und was nicht.
Sie:
Auf meiner Arbeit ist es ganz schlimm. Da wird man schief angeschaut, wenn man Fleisch ist. Soweit ist das schon, das man sich rechtfertigen muss, wenn man Fleisch ist.
Ich:
Ich versuche den Kindern zu vermitteln, warum ich essen, wie ich esse und das jeder da für sich die Entscheidung finden muss, dass kann kein anderer.
Sie:
Na und der ganze Soja, der da verwendet wird! Das ist so schlimm für die Umwelt und die Natur.
Ich:
Ich nutze Soja z.B. aus Österreich. Es wird inzwischen auch hier Soja angebaut.
Sie:
Also ich merke auch, dass meine Körper tierische Produkte braucht. Sonst fühlt er sich nicht wohl.
Ich:
(Schweigen)
Anmerkung: Ich kann die Worte der Gesprächspartner hier nur aus der subjektiven Erinnerung wiedergeben und nicht den von ihnen gemeinten Sinn. Und die eigenen Worte klingen hier bestimmt gewählter, als im tatsächlichen Geschehen!