Der letzte ganze Tag in Brno bricht an. Heute ist es etwas kühler und wir brechen von unserer Wohnung in entgegengesetzter Richtung als sonst auf. Es ist schön, auf diese Art die verschiedenen Viertel von Brno kennenzulernen.
Ziel ist der Jüdische Friedhof.
Über diesen gehen wir dann auch begleitet von Gesprächen über die Zeit des Holocaust. Es ist immer wieder merkwürdig für mich, dass die Mitbewohnerinnen ja von dem ganzen Thema fast noch unberührt sind und an solchen Orten dann immer stückchenweise mehr erfahren und das mit Worten wie „Oha! Krass!“ kommentieren. Ich hoffe, ich wähle die richtige Art, ihnen diese Geschehnisse zu erklären.
Vom Friedhof aus fahren wir mit der Tram Richtung Hauptbahnhof. Von hier aus laufen wir durch das Viertel Stare Brno zur Basilika Maria Himmelfahrt. Hier soll es ein Bild einer Schwarzen Madonna geben, welches ich mir anschauen wollte. Leider hat die Basilika unter der Woche nur von 17 – 19 Uhr geöffnet, aber auch der Anblick von außen lohnt sich. Besonders die Tür ist sehr beeindruckend.
Nun habe ich einen Grund erneut nach Brno zu kommen.
Mit der Tram fahren wir wieder zur Innenstadt und setzen uns dort in ein Café am Krautmarkt.
Auf dem Weg dorthin bekommen die Mitbewohnerinnen noch eine tschechische Leckerei.
Auf dem Markt kaufen wir noch Erdbeeren, Stachelbeeren, Tomaten und Zwiebeln.
Anschließend fahren wir mit der Tram zur Wohnung zurück und ich koche eine Reispfanne. Nach dem Mittag kommt die Ruhe. Erst gegen sieben verlassen wir die Wohnung wieder und fahren mit der Tram erneut zum Hauptbahnhof. Zum einen erkunden wir den Weg, den wir morgen zum Bahnhof nehmen werden, an dem unser Zug abfährt und zum anderen schlendern wir durch das große Center, welches zwischen den beiden Bahnhöfen liegt.
Danach geht es wieder in die Innenstadt und wir essen bei Forky’s zu Abend. Ich habe Nofish & Chips. Es ist wieder sehr lecker!
Anschließend gehen wir nochmal zu dem Springbrunnen, der das Wasser in Formen fallen lässt und schauen ihm eine Weile zu.
Beim Gang durch die Stadt entdecke ich immer wieder neue, schön aussehende Häuser.
Die Stimmung ist hier abends wirklich besonders schön, sehr lebendig und jung und entspannt.
Wir verweilen dann noch etwas auf dem Platz der Freiheit und rätseln an der Uhr hier herum.
Auf dem Rückweg zur Wohnung habe ich dann meine ersten Stolpersteine hier entdeckt. Sie sind viel größer als bei uns.
Gegen zehn waren wir wieder in der Wohnung und morgen geht es dann wieder zurück nach Berlin.
Es war so schön hier! Für alle, denen Prag, Berlin oder Budapest zu groß ist, müsste Brno eigentlich genau richtig sein! Ich möchte wirklich gern noch einmal wieder kommen! Irgendwie ist das eine Stadt, die man noch gar nicht richtig auf dem Schirm hat, die aber sehr besonders, schön, interessant und lebendig ist.
Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, diese Stadt kennengelernt zu haben, freue mich aber auch wieder auf zu Hause und vor allem auf den Kater und den Mitbewohner. Etwas mehr als eine Woche habe ich Zeit, das Zuhausesein zu genießen, dann geht es wieder los.
Aber dazu später mehr!
„Oha, krass“ …irgendwie, als dürfe es nicht wahr sein!
Danke für die Berichte und Bilder!
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