Luxemburg Tag 6 – ABREISE

(An diesem Tag habe ich viel mehr gefilmt und darüber das Fotografieren vernachlässigt.)

Wir packen unser Zeug zusammen, räumen auf und verlassen die Airbnb-Unterkunft. Da wir aber noch Zeit bis zum Abflug haben, fahren wir mit dem Bus zum Hauptbahnhof und schließen dort unser Gepäck ein.

Dann geht es noch einmal über die Alzette und in die Oberstadt. Hier statten wir COS einen Besuch ab und die Mitbewohnerin kauft sich eine Käppi, die sie in den folgenden Tagen nur noch zum Schlafen und gezwungener Maßen zum Essen absetzt.

Auf dem Rückweg kehren wir ins Casino ein. Nicht um unser letztes Geld zu verspielen, sondern um Kunscht zu sehen. Moderne Kunst wird gezeigt und ich erwarte nicht viel.

Aber dann könnte ich stundenlang hier verweilen. 2045-1542 (A HISTORY OF COMPUTATION) heißt die Ausstellung, die das Langzeitprojekt The Unmanned der beiden Künstler Fabien Giraud und Raphael Eiboni darstellt.

Was da an Bildern und Komplexität zu sehen war, läßt sich nicht beschreiben. Die Idee dahinter ist diese:

„Vor dem Hintergrund der acht historischen Daten, um die es in dieser ersten Staffel geht, erscheint der wachsende Einfluss von Algorithmen auf unsere Gegenwart in einem neuen Licht: Die Datenverarbeitung war nie ein neutraler und abstrakter Prozess, losgelöst von politischen und sozialen Kontingenzen, als der sie heute allgemein beschrieben wird. Ganz im Gegenteil, sie wird hier als Produkt einer komplexen Geschichte offenbart, in deren Verlauf es zu Überschneidungen und Verquickungen zwischen den Arbeiterkämpfen des 19. Jahrhunderts (1834 – La Mémoire de Masse), den Emanzipationsbewegungen von Frauen in den 1920er Jahren (1922 – The Uncomputable), dem europäischen Kolonialismus des 16. Jahrhunderts (1542 – a flood) oder auch der institutionellen Homophobie im England der 1950er (1953 – The Outlawed) kommt.

Die erste Staffel von The Unmanned ist als Versuch konstruiert, sich in dieser Geschichte zurechtzufinden. In der Zeit zurückgehend versucht sie, aus jedem Ereignis, aus jeder Wendung den möglichen Augenblick einer völlig anderen Zukunft zu machen.“ (Quelle)

Als wir nach einiger Zeit wieder auf die Straßen Luxemburgs traten war ich zwar noch ganz erfüllt von den Eindrücken, aber auch hungrig.

Daher machten wir uns auf den Weg erneut über die Alzette zur Goethestrasse und wollten den OAK eine erneute Chance geben. Leider waren alle Tische schon reserviert und ein zweites Mal mussten wir hungrig von dannen ziehen.

Daher gingen wir Richtung Bahnhof und dort zu einem veganen Inder, Nirvana, den wir schon vorher gesehen hatten. Das Nirvaner ist ein kleiner, enger und gemütlicher Ort. Es gab ein Buffet, was einfach aber sehr lecker und vor allem vegan war. Anscheinend ist der Ort beliebt, denn viele holten sich hier ihr Mittagessen in mitgebrachten Tupperboxen. Wir zwängten uns an einen Tisch und aßen, was so ging ;).

Schließlich war es Zeit unser Gepäck zu holen und wir fuhren mit dem Bus zum Flughafen.

Das kann ich auch nur für die Anreise empfehlen. Die Fahrt mit dem Taxi zu Beginn war völlig unnötig und viel zu teuer!

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Am Flughafen hatten wir das Glück mit einer Reisegruppe Musiker zu warten und konnten daher ein kleines Gläserkonzert erleben, zu dem die umstehenden Wartenden tanzen und mitgroovten.

So endete die Luxemburgreise für uns und dank der Offenheit und des Reichtum an künstlerischen Erlebnisse wird sie mir lange und gut im Gedächtnis bleiben!