Lieblinge – All das Schöne der letzten Zeit

Der Dezember neigt sich dem Ende und damit auch das Jahr 2018. Das letzte Mal habe ich meine Lieblinge für den Juli mit euch geteilt. Seither gab es natürlich eine Menge weiterer Lieblingmomente, wie z.B. der Sommerurlaub in Brać im August, der Besuch des Baumwipfelpfades in Beelitz samt Führung mit dem Team von der Arbeit im September, das Bestehen meiner Prüfung für die Uni mit 1,3 :), ein Besuch im Museum mit Zeichnungen von Rembrandt im Oktober

und der Urlaub in Split im selben Monat, die Geburtstage der Großen und der beiden Mitbewohnerinnen, von denen eine nun auf Dauer bei mir wohnt,

ein Besuch im Botanischen Garten mit dem liebsten Mitbewohner und voller Herbsteindrücke im November

und schließlich ein Kinobesuch im selben Monat mit der Großen und den beiden Mitbewohnerinnen und endlich in OMU!

So kam die Adventszeit heran und kurz davor mein Geburtstag.

Das war ein eigentümlicher Geburtstag, ich war krank und hatte es eigentlich dennoch wunderbar. Alles war sehr liebevoll und dennoch schlicht – so wie ich es mag. Am Abend hatte ich dann aber ein totales Tief und bin da heraus mit einigen Erkenntnissen und Vorhaben für das kommende Jahr gekommen.

Weihnachten habe ich dieses Jahr eigentlich gar nicht irgendwie im Äußeren gefeiert. Für mich verliert das Fest an sich immer mehr an Bedeutung und dafür verstärken sich die Eindrücke aus der Natur: die Dunkelheit, die Kargheit, das sich Zurückziehen, das Absterben und dabei schon Neues bilden.

Durch die Arbeit und die Mitbewohnerinnen gab es dennoch einige weihnachtliche Momente, wie z.B. der Aufbau der Krippe und des Weges von Joseph und Maria, das Keksbacken, den Adventskalender und auch das tägliche Spielen des Krippenspiels und die Weihnachtsfeier samt Aufführung für und mit den Eltern in der Kita.

Der Nikolaus, der mir einen großen Wunsch erfüllte!

Der Besuch eines veganen Weihnachtsmarktes am Winterfeldtplatz – bei Regen aber dennoch schön und vor allem lecker!

Der erste Weihnachtskalender seit meiner Jugend bzw. Kindheit, den ich nicht selbst gefüllt und vorbereitet habe! Und der mich voll überzeugt und täglich erfreut hat!

Weihnachten selbst habe ich mit dem Mitbewohner und unserem neuen Dörrautomat vor allem in der Küche verbracht. Aber ansonsten gab es nix, kein Geschenke einkaufen, Karten schreiben, besonderes Essen planen, schick anziehen, in die Kirche gehen.

Aber viele Gedanken habe ich mir gemacht. Darüber, wie man gerade zu Weihnachten, dem Fest der Liebe, alles, was schief läuft in der Welt noch mal steigert: es werden zigtausend Bäume abgeholzt, nur damit sei ein paar Tage in der Wohnung stehen können, es werden noch mehr Massen an Konsumwaren als sonst schon gekauft, die meisten davon für Mensch, Tier und Umwelt auf die schädlichste und schändlichste Art hergestellt, es wird noch viel, viel mehr Müll als sonst produziert, es wird noch viel mehr Essen gekauft als sonst schon, vor allem muss natürlich irgendeine Art von Fleisch auf den Tisch. In diesem Jahr habe ich vor allem an die ganzen Schlachter denken müssen, die im Sekundentakt Tiere töten, damit wir das nicht machen müssen und die da ganz bestimmt nicht unbeschadet davonkommen mit. Wir leben in unserer Welt permanent auf Kosten anderer: auf Kosten derer, die weniger haben als wir, auf Kosten derer, die in Gegenden leben und unter Umständen leben, die unserer Lebenswandel erst möglich machen, auf Kosten derer, die nach uns kommen und sich mit unserem Erbe auseinander setzen müssen, auf Kosten von Tieren und Umwelt und allem, was damit einhergeht und daraus folgt. Zum Fest der Liebe treiben wir diese Kosten noch einmal gewaltig in die Höhe. Warum? Weil es so schön ist, weil wir es schon immer so gemacht haben, weil das nun mal Weihnachten ist und jetzt sei still und mach nicht alles kaputt mit deiner pessimistischen Einstellung? Sind wir wirklich so umkreativ, dass wir uns nicht neue Traditionen aufbauen können? Keine neuen Ideen haben, um den Sinn des Festes zu leben? Ja auch ich habe die Weihnachtsfeste meiner Kindheit und die mit meinen Kindern geliebt und zelebriert, aber jetzt mit meinem jetzigen Wissen könnte ich es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren. Und so lange ich noch keine Alternative habe, feiere ich nicht. Nun schon im zweiten Jahr. Aber fürs nächste Jahr habe ich mir vorgenommen, eine neue Tradition zu beginnen, etwas, das zu mir und zu meinen Ansprüchen an meine Lebenswandel passt und dennoch dazu taugt, meinen Enkeln, die ich irgendwann vielleicht mal haben werde, ein Glitzern in die Augen zu zaubern.

Ich hoffe, ihr hattet eine gute Zeit, wie auch immer ihr sie verbracht habt!

Damit sage ich „Tschüß“ und bis bald!