Februar 2020

Der Februar begann mit meiner einwöchigen Reise in vier Städte in vier Ländern.

Für mich war es das erste Mal, dass ich so ganz allein on Tour war und es war eine so wunderbare Erfahrung. Noch immer trage ich die Bilder und Erlebnisse in mir und zehre von ihnen. Besonders beeindruckt hat mich in Prag die Ausstellung im Stadtmuseum über die Studentenunruhen, in Wien das Beethoven-Museum, in Zagreb war das Schönste das gemeinsame Unterwegssein mit der Busbekanntschaft und die Kathedrale und in Ljubljana einfach die Stadt an sich, in die ich mich sehr verliebt habe. Sowieso war Ljubljana am Ende der Reise der schönste Ort und ich will auf jeden Fall wieder dort hin! Außerdem fand ich es spannend, wie zwar in allen Städten die Habsburger ihre Spuren hinterlassen haben, aber doch jede Stadt ihre ganz eigene Stimmung hatte. Das Geheimnisvolle und Alte in Prag, das Mondäne und Prunkvolle in Wien, das Unperfekte und Rauhe in Zagreb und das Liebliche, Verspielte, Leichte in Ljubljana. Hier habe ich über die Reise berichtet.

Zurück in Berlin habe ich es aber dann auch sehr genossen, wieder in meinen eigenen vier Wänden zu sein und blieb da auch ausgiebig. Ich habe immer das Gefühl weiter und entspannter, lockerer in so vieler Hinsicht zu sein, wenn ich von Reisen zurückkehre. Einmal aus dem kleinen Mikrokosmos heraus und mit frischem Wind wieder zurückkommen.

Am dritten Wochenende des Monats begann dann mit einer Geburtstagsfeier der Faschingstrubel für mich. Und das, obwohl ich bisher Fasching nicht mal wirklich mochte – aber dieses Jahr habe ich grossen Gefallen am Verkleiden und Feiern gefunden. Diese Feier stand ganz im Stern von Glitzer und bis in die Morgenstunden haben wir uns verkleidet, geschminkt, gespielt und getanzt. Am Ende des Abends habe ich noch ein Angebot bekommen, welches ich sehr reizvoll fand und welches mich nachdenken ließ über die Art, wie man Beziehungen führen kann. Ich hatte ein Gefühl des Freisein und des sich in mir Wohlfühlens, was wahrscheinlich sowieso die Grundgefühle des ganzen Februars waren.

Am Montag danach traf ich mich mit der Perlenfreundin zum Quatschen und Essen und das war richtig schön, weil wir uns schon lange nicht gesehen hatten!

Nach dem alljährlichen Zahnarztbesuch am Dienstag, dem leider weitere Besuche folgen werden, stand dann am Donnerstag die nächste Faschingsparty an. Die fand im Bezug zu meiner Arbeit statt und war daher eine feuchtfröhliche Feier mit den Kollegen, viel Smalltalk und Getanze.

Direkt am nächsten Morgen ging es dann über das vierte Wochenende des Monats los zur Penja, über die ich hier geschrieben habe. Auch ein wunderschönes Erlebnis in diesem Monat und auch hier gab es eine Faschingsfeier. Und ein Wiedersehen, welches mich sehr glücklich machte…

Am Sonntag kam ich zurück und am Dienstag war dann Kinderfasching in der Kita und ich ging als Leopard. Ich fuhr also in voller Montur mit der BVG durch Berlin und liebe es einfach, wieviel Lächeln ich den Menschen damit entlocken kann! Das war ein wirklich schönes Fest und auch unter uns Kollegen war die Stimmung sehr entspannt und gut.

Am Ende des Monats gab es dann ein Jazzkonzert im Aufsturz – Uli Gumpert spielte hier mit Band und meine Mutter, samt der Kielfreundin und die Pankowfreundin war mit dabei. Und das kurze Zusammentreffen mit S. war auch schön und locker und humorvoll.

Als ich 16 war, nahm meine Mutter mich immer zu diesen Konzerten mit und schon damals liebte ich die Stimmung in den Jazzkellern und das anschliessende Beieinandersitzen mit den Künstlern. Es war so schön, diese Erlebnisse wieder aufleben zu lassen.

Und am letzten Tag des Monats, den es nur alle vier Jahre mal gibt, ging ich mit der Pankowfreundin im Frannz tanzen. Ich mag ja das Ganze davor auch sehr, das sich Zurechtmachen, sich schonmal treffen, noch was essen gehen und quatschen und dann tanzen!

Das war eine Sause. Ich hab, glaub ich, noch nie mit so vielen verschiedenen Menschen in so kurzer Zeit so intensiv und durchaus auch lasziv getanzt. Es waren auch einige dabei, also zwei, die die Grenzen nicht klar erkennen wollten, aber da merke ich, dass das fortschreitende Alter auch echt seine Vorteile hat und ich mit einer viel größeren Klarheit als früher, mir meine Grenzen einfordern kann. Und bei den anderen war es witzig zu beobachten, wie die sehr deutsch, europäisch wirkenden Männer ganz brav mit nem halben Meter Abstand mit einem tanzen, dann aber auf einmal einem auf der Couch echt nahe rücken, wie der Russe mir nen Bier spendierte und dann mit der Pankowfreundin abdampfte und wild tanzte und wie die eben nicht europäisch wirkenden und aussehende Männer sofort in Körperkontakt gehen und nah und rhythmisch mit mir tanzten, aber bis eben auf die zwei oben, sehr feinsinnig für meine Grenzsetzung waren. Es war ein Spiel, ein Tanz eben und hat so viel Spass gemacht, fühlte sich so frei an. Gegen fünf sind die Pankowfreundin und ich dann raus und haben uns nach sechsstündigem Tanzen mit müden Beinen zur U-Bahn geschleppt.

Und das war er, der zugegebener Maßen sehr feierfreudige Februar. Ich hoffe, ihr hattet auch einen zauberhaften Monat!

Beiträge, die im Februar erschiene:


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